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Hurrikan: New Orleans entgeht knapp einer Katastrophe

Die Südstaatenmetropole New Orleans ist offenbar knapp einer größeren Katastrophe durch den Monsterhurrikan "Katrina" entgangen. Der Wirbelsturm bleibt aber weiter gefährlich.

New Orleans/Washington (29.08.2005, 19:16 Uhr) - "Katrina" drehte am Montag kurz vor der Küste leicht nach Osten, schwächte sich ab und streifte die erstmals in ihrer Geschichte zwangsevakuierte Stadt am östlichen Rand. Entlang der US-Golfküste von Louisiana bis Alabama sorgten die Böen mit mehr als 200 Kilometern Windgeschwindigkeit für Zerstörung und Überschwemmungen. Drei ältere Menschen starben in der Aufregung der Evakuierung von New Orleans. Über direkte Hurrikan-Opfer lagen am Nachmittag (Ortszeit) noch keine Angaben vor.

Wie durch ein Wunder hielten die meisten Dämme zunächst, die New Orleans vor den Wassermassen des Mississippi und des Pontchartin-Sees schützen. Die Behörden gaben aber keine Entwarnung. Flutwellen wurden auch später nicht ausgeschlossen. 70 Prozent der Stadt liegen unter dem Meeresspiegel. Wenn die Dämme brächen, würde die gesamte Stadt wahrscheinlich wochenlang unter Wasser stehen.

Nur am östlichen Stadtrand schwappte das Wasser an einigen Stellen über die Dämme in die Straßen und die Regenmassen sorgten auch in anderen Stadtteilen für weite Überschwemmungen. Die Rettungskräfte fingen mehrere Notrufe von Menschen auf, die sich auf ihre Dächer gerettet hatten, weil ihre Häuser im Wasser versunken waren. Es war zunächst unmöglich, die Lage einzuschätzen, weil die Retter nicht auf die Straßen konnten.

Nicht alle der 485 000 Einwohner hatten sich in Sicherheit gebracht. In den Armenvierteln fehlte es vielen an Autos und Geld, um die Flucht anzutreten. Im Football-Stadion Superdome harrten 10 000 Menschen aus, die von der Nationalgarde mit dem nötigsten versorgt wurden. Dort beschädigte der peitschende Regen das Dach, doch bestand keine Gefahr für die Gestrandeten.

«Katrina» zog leicht abgeschwächt, aber weiter hochgefährlich richtig Osten weiter. Auch Nordflorida, das schon im letzten Jahr in der Schneise mehrerer Tropenstürme lag, rechnete mit neuen Überschwemmungen. (tso)

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