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Hurrikan: Stündlich mehr Todesopfer auf Haiti

Auf Haiti steigt die Zahl der Todesopfer durch Hurrikan Hanna nach UN-Angaben "stündlich" weiter an. Für viele Menschen ist die Lage hoffnungslos. Währenddessen nähert sich bereits der nächste Sturm.

Wie das UN-Büro für die Koordination humanitärer Hilfe (OCHA) am Samstag mitteilte, starben durch den Wirbelsturm Hanna und anschließende Überschwemmungen bislang mehr als 500 Menschen auf Haiti. Die Zahlen der haitianischen Regierung seien allerdings nur provisorisch, sagte eine OCHA-Sprecherin. Von "Stunde zu Stunde" gebe es weitere Opfer.
  
Die Lage in dem bitterarmen Karibikstaat bezeichnete der Sprecher als katastrophal: Allein in der am schwersten betroffenen Stadt Gonaives im Nordwesten des Landes seien 250.000 der 350.000 Einwohner dringend auf Hilfe angewiesen. "Sie brauchen Trinkwasser und Lebensmittel, das Wasser hat alle Lager zerstört", sagte die Sprecherin. Nach ihren Angaben haben die Hilfsorganisationen große Schwierigkeiten, die Hilfe zu den Bedürftigen zu bringen. Die beiden Verbindungsstraßen nach Gonaives und Cap Haitien seien durch umgestürzte Bäume praktisch unpassierbar. Schiffe und Flugzeuge müssten den Transport übernehmen.

Tausende Menschen warten verzweifelt auf Hilfe

Nach einem Bericht des Kindernothilfe-Koordinators auf Haiti, Alinx Jean-Baptiste, ist die Lage aber auch im Süden des Landes dramatisch: "Die Situation ist noch schlimmer als nach dem Hurrikan "Jeanne" im Jahr 2004", berichtete Jean-Baptiste nach Angaben der Kindernothilfe. "Diesmal kommen die Helfer einfach nicht zu den Überschwemmungsopfern durch. Das Wasser steht in einigen Dörfern und Städten noch immer bis zu zwei Meter hoch. Tausende von Menschen warten verzweifelt auf den Dächern ihrer Häuser auf Hilfe."

Laut der OCHA-Sprecherin wollen die Vereinten Nationen in den kommenden Tagen einen dringenden Appell zur finanziellen Unterstützung von 600.000 Menschen für das nächste halbe Jahr starten. Schon vor der Hurrikan-Saison habe das Land unter akuter Lebensmittelknappheit gelitten, die Situation habe sich noch weiter verschärft.

Der nächste Hurrikan im Anflug

Im Süden Floridas und auf Kuba haben unterdessen wegen des heranstürmenden Hurrikans "Ike" erste Vorbereitungen zur Evakuierung von Städten und Dörfern begonnen. Sorgenvoll beobachteten auch die Menschen in Haiti den Kurs von "Ike", der möglicherweise auch ihr Land streifen wird.

"Ike" sollte nach Berechnungen der Meteorologen am Samstagabend oder in der Nacht zum Sonntag im Gebiet der Turks- und Caicosinseln eintreffen. Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums in Miami sollte der "potenziell gefährliche Tropensturm" in der Nacht zum Sonntag über die südlichen Bahamas ziehen, dann nördlich an Kuba vorbei die Südspitze Floridas streifen und schließlich den Golf von Mexiko zu erreichen. (mpr/dpa/AFP)

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