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Fischkutter

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Illegale Fischerei: WWF fordert Rückverfolgungssystem

Die Umweltschutzorganisation WWF hat beim 17. Meeresumwelt-Symposium in Hamburg die illegale Fischerei angeprangert.

Hamburg - Die Umweltschutzorganisation WWF hat beim 17. Meeresumwelt-Symposium in Hamburg die illegale Fischerei angeprangert. Illegale, unregulierte und undokumentierte Fischerei gebe es weltweit, auch in der EU, sagte die WWF-Meeresexpertin Karoline Schacht. Die wirtschaftlichen und ökologischen Folgen seien gravierend. "Schutz- und Managementmaßnahmen werden unterlaufen und unwirksam. Die illegale Ware verdirbt die Preise und die legalen Fischer erleiden erhebliche Wettbewerbsnachteile." Schacht forderte schärfere Strafen und ein System zur Rückverfolgung von Fischen "vom Teller bis zum Fangnetz".

Zu den illegalen Praktiken zählen nach Schachts Angaben das Überschreiten der Fangquoten, das Fischen in geschützten Gebieten und falsche oder fehlende Mitteilungen über die Fänge. Zudem werde mit nicht zugelassenem Gerät oder mit Booten unter einer Billigflagge oder gar keiner Flagge gefischt. Für den Ostseedorsch würden deshalb bis zu 45 Prozent undokumentierte Fänge angenommen. Weltweit betrage der Wert illegaler Fischfänge je nach Schätzung zwischen vier und neun Milliarden Dollar, sagte die Expertin.

Ein schlechtes Beispiel gebe auch die EU ab, betonte Schacht. So werde in Polen die festgelegte Fangquote für Dorsch deutlich überschritten. In Frankreich werde die Quote für Tunfisch ignoriert. "Warum werden diese Länder nicht bestraft?", fragte Schacht. Das Hauptproblem seien die großen Überkapazitäten der Fischereiflotten. Dadurch entstehe erst der Druck zu illegaler Fischerei. (mit dpa)

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