zum Hauptinhalt

Panorama: Indien nach dem Beben: Seuchen und Nierenschäden

Nach dem Erdbeben in Indien besteht vor allem die Gefahr von Durchfallerkrankungen wie Cholera aber auch von Nierenversagen. Ein großes Problem sei die zusammengebrochene Trinkwasserversorgung, sagte die Sprecherin des Verbandes "Ärzte ohne Grenzen" Deutschland, Kattrin Lempp.

Nach dem Erdbeben in Indien besteht vor allem die Gefahr von Durchfallerkrankungen wie Cholera aber auch von Nierenversagen. Ein großes Problem sei die zusammengebrochene Trinkwasserversorgung, sagte die Sprecherin des Verbandes "Ärzte ohne Grenzen" Deutschland, Kattrin Lempp. Mit Fäkalien verschmutztes Wasser kann neben Cholera-Bakterien auch Shigellen, Amöben und andere Durchfallerreger übertragen. Wichtig sei es daher, sauberes Trinkwasser bereitzustellen. Cholera-Erreger sind in Indien weit verbreitet. "Noch ist allerdings nicht bekannt, dass die Krankheit im Erdbebengebiet ausgebrochen ist", sagt Lempp. Ein Team von zehn Experten des internationalen Verbandes sollte noch am Montag von Belgien aus nach Indien fliegen und dort Ortskräfte von "Ärzte ohne Grenzen" unterstützen. Darunter seien jedoch keine Deutschen. Unter den Helfern sind Lempp zufolge Chirurgen, Trinkwasserspezialisten, Logistiger, aber auch Dialyse-Mediziner. Viele Menschen erleiden beim Erdbeben das oft tödliche, so genannte Crush-Syndrom. Dabei treten aus gequetschten Muskeln Eiweißklümpchen aus, die die Niere verstopfen, was rasch zum Nierenversagen führen kann. Es sammeln sich giftige Substanzen im Blut an, die normalerweise mit dem Urin ausgeschieden werden. Mit einer Dialyse (Blutwäsche) im frühen Stadium kann sich die Niere wieder erholen. "Ärzte ohne Grenzen" senden neben mobilen Dialyse-Geräten auch die Grundversorgung gegen Cholera. Dazu zählen Lösungen gegen Austrocknung und Salzverlust, spezielle Cholerabetten und Zelte.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false