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Indonesien: 3.000 Tote nach Erbeben

Ein verheerendes Erdbeben hat auf der indonesischen Hauptinsel Java mindestens etwa 3.000 Menschen das Leben gekostet und tausende weitere verletzt.

Yogyakarta - Ersten Schätzungen zufolge ließ der Erdstoß am Samstag tausende Häuser und Unterkünfte einstürzen. Krankenhäuser in der Region waren mit der großen Zahl von Verletzten hoffnungslos überfordert. Das Beben hatte nach indonesischen Angaben eine Stärke von 5,9. Die US-Erdbebenwarte sprach von 6,2. Das Epizentrum des Erdstoßes lag nur ungefähr 30 Kilometer von der Großstadt Yogyakarta entfernt im Meer.

Nach Angaben einer Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin gab es zunächst keine Hinweise auf Deutsche unter den Opfern. Man sei aber in ständigem Kontakt mit der deutschen Botschaft in Jakarta. Ein in Indonesien lebender Franzose wurde bei dem Beben verletzt.

Papst Benedikt XVI. betete für Erdbebenopfer. Er sei von der Katastrophe «tief betrübt», schrieb der Kirchenführer, der derzeit auf einer Reise in Polen ist, in einem in Rom veröffentlichten Telegramm. Auch Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel brachten Betroffenheit und Mitgefühl zum Ausdruck. Köhler schrieb an seinen Amtskollegen Yudhoyono, er verfolge die Meldungen über das Ausmaß des Erdbebens mit großer Bestürzung.

Das DRK, das 13 deutsche Mitarbeiter im Land hat, will ein mobiles Krankenhaus mit 200 Betten aus der Provinz Aceh im Norden in die Erdbebenregion bringen. Die Caritas hat ein internationales Nothilfeteam vom Vulkan Merapi abgezogen, der Malteser Hilfsdienst hat Mitarbeiter von der Nachbarinsel Sumatra nach Java geschickt. Unicef bringt 2000 Zelte und andere Hilfsgüter dorthin, Cap Anamur, HELP und humedica entsenden Teams aus Ärzten und Sanitätern. Misereor gab 100.000 Euro Soforthilfe frei.

Das riesige Inselreich wird wegen seiner Lage in einer seismisch äußerst aktiven Zone, dem so genannten Ring aus Feuer, jedes Jahr von hunderten von Erdbeben heimgesucht. Die meisten von ihnen richten jedoch keine größeren Schäden an. Bei einem Erdbeben der Stärke 9,0 und einer nachfolgenden Flutwelle wurden am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 jedoch schätzungsweise knapp 170.000 Menschen in der indonesischen Provinz Aceh an der Nordspitze Sumatras getötet. Rund um den Indischen Ozean kostete die Katastrophe unterdessen etwa 225.000 Menschen das Leben. (tso/dpa)

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