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Indonesien: Dutzende Flüge wegen Vulkanasche gestrichen

Der Vulkan Merapi schleudert weiter Asche und Gesteinsbrocken in die Luft. Die Fluggesellschaften sind alarmiert und haben Flüge gestrichen oder umgeleitet.

Nach dem erneuten heftigen Ausbruch des Vulkans Merapi auf der indonesischen Insel Java sind zwischen der Hauptstadt Jakarta und Europa dutzende Flüge gestrichen worden. Nach Angaben des Flughafens in Jakarta wurden am Sonntag acht ankommende und abgehende Flüge annulliert, am Samstag waren bereits 36 Flüge ausgefallen. Der Merapi kam auch am Sonntag nicht zur Ruhe und stieß weiter Asche und Gesteinsbrocken aus.

Neben den acht gestrichenen Verbindungen seien 42 weitere Flüge umgeplant worden, sagte ein Sprecher des Flughafens von Jakarta. Bereits am Samstag waren dutzende Flüge von und nach Jakarta ausgefallen. Betroffen waren neben der Lufthansa auch die Fluglinien Singapore Airlines, Cathay Pacific und Malaysia Airlines. Die Gesellschaft Malaysia Airlines erklärte, das Unternehmen werde den Flugbetrieb in den nahe des Merapi gelegenen Städten Bandung und Yogyakarta einstellen, „solange sich die Situation nicht bessert“. In Yogyakarta landeten drei malaysische Militärflugzeuge, um 664 dort festsitzende Malaysier zu retten.

Der Merapi stieß am Sonntag weiter Asche und Gestein aus. Der gut 2900 Meter hohe Vulkan war vor knapp zwei Wochen erstmals und danach immer wieder ausgebrochen. Die heftigste Eruption ereignete sich am Freitag. Bereits da waren direkte Flüge über den Vulkan wegen der Aschewolken verboten worden. Piloten sollten mindestens zwölf Kilometer Abstand zu dem Krater halten. Die Umgebung des Vulkans wurde in einem Umkreis von 20 Kilometern evakuiert. Mehr als 166.000 Menschen leben in Notunterkünften.

Insgesamt kamen seit dem ersten Ausbruch des Merapi 117 Menschen ums Leben. Die meisten starben in einer Hitze- und Aschewolke. Die indonesische Katastrophenschutzbehörde korrigierte ihre Angaben damit am Sonntag etwas nach unten, nachdem zuvor von knapp 130 Toten die Rede war. Trotzdem befürchteten die Behörden weitere Opfer, da vielerorts die Rettungsarbeiten noch liefen. Unterdessen wurden Vorbereitungen für die Bestattung dutzender am Freitag getöteter Menschen in Massengräbern getroffen. Einige Opfer waren wegen ihrer schweren Verbrennungen nicht identifizierbar.

US-Präsident Barack Obama, der derzeit auf einer zehntägigen Asienreise unterwegs ist, wird am Dienstag in Jakarta erwartet. Nach Angaben des Weißen Hauses beeinträchtigt der Vulkanausbruch den Besuch des Präsidenten nicht. Obama verbrachte einige Jahre seiner Kindheit in Indonesien. (AFP)

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