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Indonesien: Nachbeben löst zweiten Tsunami-Alarm aus

Indonesien hat einen zweiten Tsunami-Alarm für den Indischen Ozean ausgelöst. Die Westküste der Insel Sumatra wurde von einem Nachbeben der Stärke 6,6 erschüttert. Besonders die ostafrikanische Küste könnte von einer Welle getroffen werden.

Nach einem Nachbeben der Stärke 6,6 haben die indonesischen Behörden erneut eine Tsunami-Warnung ausgegeben. Besonders für Ostarfika wurden mehrere Warnungen ausgesprochen. Es besteht die Befürchtung, dass Kenia und Tansania von einer Welle getroffen werden könnten. Wenige Stunden zuvor hatte ein schweres Erdbeben die indonesische Westküste erschüttert. Der Erdstoß war hunderte Kilometer weit bis nach Singapur und Malaysia zu spüren. Das Geoforschungszentrum Potsdam gab die Stärke mit 8,0 an. Die Beben haben nach neuesten Angaben mindestens vier Menschen das Leben gekostet, zwei Todesopfer waren in der Hauptstadt Jakarta zu beklagen, weitere zwei in Padang.

Das Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii registrierte das Beben sogar mit einer Stärke von 8,2 und alarmierte 27 Länder rund um den Pazifik, dass möglicherweise eine Flutwelle drohe. Die indonesischen Behörden lösten sofort Tsunami-Alarm aus. Auch die indischen Behörden gaben eine Tsunami-Warnung für die Andaman- und Nicobar-Insel heraus. Nach knapp drei Stunden hatten die indonesischen Behörden den Alarm zunächst aufgehoben.

Wahrscheinlichkeit für Tsunami "sehr hoch"

Das Erdbeben ereignete sich am frühen Abend vor Sumatra, um 13.10 Uhr deutscher Zeit. Vor der Westküste Sumatras lag auch das Epizentrum des verheerenden Bebens an Weihnachten 2004, das den Tsunami mit mehr als 230.000 Opfern auslöste. Das Beben hatte die Stärke 9,0. Weil sich beide Beben ähnelten, schätzte das Geoforschungszentrum Potsdam die Wahrscheinlichkeit eines Tsunamis zunächst als "sehr hoch" ein.

Die größten Schäden wurden aus der Provinz Bengkulu gemeldet. Ein Polizist berichtete einem Radiosender, er habe ein dreistöckiges Haus einstürzen sehen. Überall seien Menschen in Panik auf die Straße gerannt und teilweise mit Motorrädern von der Küste in höher gelegene Regionen geflüchtet. In der Provinz fielen Strom und Telefonnetze aus, so dass es schwierig war, einen Überblick zu gewinnen.

In Jakarta schwankten die Hochhäuser

Der Erdstoß erschütterte auch die Provinz Banten in Westjava. In der 600 Kilometer entfernten Hauptstadt Jakarta schwankten Hochhäuser und Menschen liefen auf die Straßen. Auch in Singapur und Kuala Lumpur wurden einige Hochhäuser geräumt.

Das Erdbeben ereignete sich nach Angaben der US-Geologiebehörde etwa 130 Kilometer südwestlich von Bengkulu in rund 30 Kilometer Tiefe. Die Provinz Bengkulu hat rund 1,4 Millionen Einwohner. Vor der Nordküste von Java war im August ein Beben der Stärke 7,5 registriert worden. Dabei kam niemand zu Schaden. Indonesien ist häufig von Erdbeben betroffen, weil dort zwei tektonische Platten aneinander stoßen. (mit dpa)

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