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Indonesien: Vulkan wird immer bedrohlicher

Die Situation an dem seit Wochen brodelnden Vulkan Merapi spitzt sich zu. Es gilt die höchste Alarmstufe. Inzwischen fliehen zahlreiche Bewohner rund um den Vulkan in Panik.

Jakarta - Der indonesische Vulkan Merapi hat seine Aktivität am Montag dramatisch verstärkt und neben Gaswolken glühende Lava, Asche und Gesteinsbrocken ausgespieen. Zahlreiche Bewohner der Gegend rund um den knapp 3000 Meter hohen Berg auf Java flüchteten nach Behördenangaben voller Panik in Notquartiere. Bis in vier Kilometer Entfernung seien Ascheregen und kleine Gesteinsbrocken niedergegangen, hieß es von der Merapi-Beobachtungsstation. Mehrere Explosionen im Krater waren zu hören. «Der Merapi ist nun am Beginn der Eruptionsphase», sagte ein Vulkanologe der Station.

Die meisten Dörfer in der Nähe des Berges seien inzwischen geräumt, sagte ein Behördensprecher. Die Menschen seien auf bereits wartende Lastwagen gestiegen, die sie in provisorische Unterkünfte gebracht hätten. Nur einige Männer seien in den Orten in der Gefahrenzone zurückgeblieben, um nach Vieh und Häusern zu schauen. Sie seien aber auch auf eine sofortige Flucht vorbereitet.

Am Wochenende war für die Gegend rund um den Berg die Alarmstufe Rot verhängt worden, bei der alle Bewohner in der unmittelbaren Umgebung aufgerufen sind, sich umgehend in Sicherheit zu bringen. Zunächst hatten jedoch nur rund 12.000 der rund 30.000 Bewohner der Gefahrenzone Schutz in Notunterkünften gesucht. Viele fürchteten, dass ihr Hab und Gut Plünderern zum Opfer fallen könnten.

Die extrem heißen Gaswolken und die Lava hätten bislang noch keine bewohnten Gebiete erreicht, sagte ein Vulkanologe. Die größte Gefahr bestehe für die Gegenden im Süden und Südwesten des Merapi in einem Radius von zehn Kilometern. Nach Angaben der Experten schickt der Vulkan inzwischen alle halbe Stunden Gaswolken zu Tal.

Der Vulkan brodelt bereits seit mehreren Wochen. Beim vorangegangenen Ausbruch des Merapi 1994 starben 66 Menschen. Die verheerendste Eruption ereignete sich unterdessen 1930, als fast 1400 Menschen getötet wurden. Der Vulkan ist einer von 65 Feuerbergen in Indonesien, die als gefährlich gelten. (tso/dpa)

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