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Italien: Mafiaboss in Bunker aufgespürt und festgenommen

In Italien wurde ein weitere Mafiboss der 'Ndrangheta-Organisation festgenommen. Antonio Pelle soll indirekt mit der Bluttat in Duisburg in Zusammenhang stehen, bei der im letzten Jahr sechs Italiener getötet wurden.

Die italienische Polizei hat am Donnerstag einen weiteren Boss der kalabrischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta festgenommen, der indirekt im Zusammenhang mit den Mafia- Morden von Duisburg stehen soll. Sondereinheiten aus der süditalienischen Stadt Reggio Calabria nahmen im Morgengrauen Antonio Pelle fest - auch bekannt als "La Mamma", berichteten italienische Medien. Der 46-Jährige Chef des Mafiaclans Pelle-Vottari aus San Luca, nach dem seit einem Jahr gefahndet wurde, sei in einem luxuriös eingerichteten Bunker auf dem Land aufgespürt worden.

"Die Festnahme des gefährlichen Bosses Antonio Pelle wird uns helfen, gemeinsam mit unseren deutschen Kollegen die 'Ndrangheta zu bekämpfen", kommentierte der Generalstaatsanwalt und Antimafia-Chef Pietro Grasso den Fahndungserfolg. Der Mafioso wird von den Ermittlern als "zentrale Figur" der Pelle-Vottari-Familie angesehen. So habe eines der Opfer von Duisburg noch kurz vor der Abreise nach Deutschland in einem abgehörten Telefonat gesagt, er müsse erst "Mamma" fragen, wie ein dort geplanter Waffenhandel auszuführen sei.

Der Mafiaclan Pelle-Vottari soll vor zwei Jahren den Mord an Maria Strangio in Auftrag gegeben haben, der Ehefrau von Giovanni Nirta, Boss des Clans Nirta-Strangio. Dieser Mord war wahrscheinlich Auslöser für die Bluttat von Duisburg, bei der Mitte August 2007 sechs Italiener getötet worden waren. Hintergrund ist eine alte Fehde zwischen den beiden 'Ndrangheta-Familien. Bereits im vergangenen September hatten die Carabinieri den Boss Francesco Pelle in der lombardischen Stadt Pavia festgenommen, im August wurde Paolo Nirta gefasst. (jg/dpa)

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