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IWF-Chefin Christine Lagarde.

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IWF-Chefin Christine Lagarde: Ermittlungsverfahren in Finanzaffäre eingeleitet

Gegen IWF-Chefin Christine Lagarde ist wegen ihrer Verwicklung in eine Finanzaffäre in Frankreich ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Es geht dabei um ihre Rolle als französische Finanzministerin in der so genannten Tapie-Affäre.

Gegen die IWF-Chefin Christine Lagarde ist offenbar ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Der Vorwurf im Zusammenhang mit der sogenannten Tapie-Affäre laute auf "Nachlässigkeit", erklärte Lagarde am Mittwoch. Wegen ihrer Vermittlung in einer Finanzaffäre war die IWF-Chefin bereits mehrfach von der französischen Justiz verhört worden. Die frühere Finanzministerin war am Dienstag von Richtern des Gerichtshofs der Republik in Paris befragt worden, wie aus Justizkreisen verlautete. Es war das vierte Mal, dass die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) den Richtern in der sogenannten Tapie-Affäre Rede und Antwort stehen musste. Einen Rücktritt von der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) schloss die Französin us. In der Affäre geht es um eine umstrittene staatliche Schadenersatzzahlung an den französischen Unternehmer Bernard Tapie. Ein Schiedsspruch hatte Tapie 2008 nach dem Verkauf des Sportartikelherstellers Adidas staatlichen Schadenersatz in Höhe von rund 400 Millionen Euro zugesprochen. Lagardes Finanzministerium hatte zuvor ein privates Schiedsgericht angerufen, um einen langjährigen Justiz-Streit mit Tapie zu beenden. Diese Entscheidung wird von den Ermittlern ebenso unter die Lupe genommen wie Lagardes Beschluss, den Schiedsspruch nicht anzufechten. Es besteht der Verdacht, dass Tapie eine Vorzugsbehandlung erhielt, weil er im Präsidentschaftswahlkampf 2007 den späteren konservativen Staatschef Nicolas Sarkozy unterstützt hatte.

Auch Ex-Präsident Nicolas Sarkozy weiter unter Druck

In der Affäre entging Lagarde im Mai 2013 einem formellen Ermittlungsverfahren. Sie wurde als Zeugin mit Rechtsbeistand eingestuft, ein Zwischenstatus zwischen Zeugin und Beschuldigter. Der IWF hat sich seit Beginn der Ermittlungen gegen Lagarde stets hinter seine Direktorin gestellt. Die französische Justiz interessiert sich auch für die Rolle des Elysée-Palasts in der Tapie-Affäre. Diese könnte damit auch für Ex-Staatschef Sarkozy noch gefährlich werden. AFP

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