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Jahrestreffen: Anonyme Alkoholiker reden über Jugendliche

Bei ihrem Jahrestreffen in Aachen machen die Anonymen Alkoholiker die bedenklichen Trinkgewohnheiten vieler Jugendlicher zu ihrem Hauptthema. Die meisten ignorierten die Gefahr der Abhängigkeit.

Aachen - "Selbst wenn sie Flatrate trinken oder saufen wie die Löcher - wenn man mit ihnen redet, weil man das Gefühl hat, sie sind abhängig, bestreiten sie das." In den Anonyme-Alkoholiker-Gruppen sei kaum jemand unter 30 Jahre, obwohl offensichtlich viele jüngere Menschen abhängig seien, sagte der Sprecher der "Anonymen" in Deutschland, "Jochen".

"Die Antwort der jungen Leute ist immer: Wir können jederzeit damit aufhören, aber wir wollen nicht. Wir wollen Spaß haben", sagte der Sprecher der deutschen Gruppen, der nur mit Vornamen genannt werden möchte. Zum Jahrestreffen der deutschsprachigen Gruppen der "AA" werden bis zu 5000 Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Südtirol erwartet.

Zahl der Alkoholvergiftungen um 50 Prozent gestiegen

Das Statistische Bundesamt hatte vor einigen Tagen berichtet, dass die Zahl der Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen hat. Von 2000 bis 2004 stieg sie demnach um 50 Prozent. Nach Beobachtung der Anonymen Alkoholiker tritt auch die Abhängigkeit früher ein. Statistische Daten gibt es dazu allerdings nicht.

In den Gruppen laufe eine Diskussion, wie verstärkt junge Menschen angesprochen werden könnten, sagte "Jochen". Problematisch sei die Altersstruktur in den AA-Gruppen. "Wenn mal ein Jugendlicher auftaucht, kommt er in einen Kreis, wo die Leute 20 Jahre älter sind als er", sagte der Sprecher. Für einen jungen Menschen sei es auch schwierig, die "relativ harten Regeln" der Anonymen Alkoholiker zu akzeptieren. (Elke Silberer, dpa)

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