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Kältetod: Erneut Obdachloser in Deutschland erfroren

Die eisige Kälte hat in Deutschland erneut einen Menschen das Leben gekostet. Es war der siebente Kältetote in Deutschland seit Beginn der Frostperiode vor knapp einer Woche.

Hamburg - In Gelsenkirchen erfror nach Polizeiangaben vom Freitag ein 33 Jahre alter Obdachloser. Die Kälte der vergangenen Tage hat am Freitag in Deutschland Schienen brechen lassen und bundesweit Verspätungen im Bahnverkehr verursacht. Im Fernverkehr trafen Züge bis zu einer Stunde später ein als geplant, sagte ein Bahnsprecher am Freitag in Düsseldorf. «Die Kälte hat massive Auswirkungen auf die Pünktlichkeit unserer Züge.» Schienen ziehen sich bei «knackiger Kälte» zusammen. «Bei unter 10 Grad kann es schwierig werden,» sagte ein Bahnsprecher der dpa. Allerdings können die meisten Schienenbrüche nach Angaben des Sprechers mit Schrittgeschwindigkeit befahren werden.

Die Hochdruckgebiete «Claus» und «Drago» bescheren Deutschland am Wochenende sonniges, trockenes und kaltes Wetter. In der Nacht zum Sonntag ist es meist klar und die Temperaturen sinken auf minus 15 Grad. Am Sonntag halten sich in den Niederungen Nebelfelder, bald ist es aber wieder sonnig und besonders in höheren Lagen recht mild. Die neue Woche bringt dem Süden, den Küsten und dem Nordosten vielerorts wieder Nebel und Hochnebel.

In Polen starben in der Nacht zum Freitag erneut sechs Menschen. Damit stieg die Zahl der Kältetoten dieses Winters dort auf 191. Allein in der vergangenen Woche kamen dort bei Temperaturen bis minus 30 Grad fast 70 Menschen ums Leben. In Ungarn erfror in der Nacht zum Freitag bei minus 22 Grad in einem Dorf 125 Kilometer südöstlich von Budapest eine 68 Jahre alte Frau. Der Polizei zufolge ist sie das sechste Todesopfer der Kältewelle. In Norditalien lösten die heftigsten Schneefälle seit fast 20 Jahren ein Verkehrschaos aus.

In Italien gab es auf Autobahnen und Flughäfen schwere Behinderungen. Die Behörden riefen nach Angaben des italienischen Fernsehens Lkw-Fahrer auf, Autobahnen zu meiden. Auf den Flughäfen von Mailand, Turin und Parma wurden Flüge gestrichen oder verschoben. In mehreren Regionen hatte es fast die ganze Nacht geschneit, teilweise blieben die Schulen geschlossen.

Die stundenlangen Schneefälle behinderten auch den Verkehr im Tessin (Schweiz). Autos blieben stecken und die Bahnen verkehrten mit Verspätung. Nach Polizeiangaben blieben im Tessin mehrere Schulen geschlossen.

Im Südosten Frankreichs wurde eine Autobahn wegen Schnee- und Eisglätte für Lastwagen gesperrt. In 19 Départements zwischen der Côte d'Azur mit Saint-Tropez, der Rhône mit Lyon und den Alpen wurden die Autofahrer vor Schnee- und Eisglätte gewarnt.

In Österreich sanken die Temperaturen nachts auf Werte von minus 20 Grad, doch tagsüber nähern sich die Temperaturen zum Teil bereits wieder Plusgraden. In den Alpen beschert das stabile kalte Wetter den Skifahren beste Verhältnisse mit mäßiger Lawinengefahr.

In der Türkei sind noch mehrere tausend Dörfer eingeschneit. Verkehrsbehinderungen wurden am Freitag noch aus zahlreichen Landesteilen gemeldet, einige Inlandsflüge wurden gestrichen. (tso/dpa)

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