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Katholische Kirche: Bischofskonferenz verspricht Aufklärung aller Missbrauchsfälle

Nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen an katholischen Einrichtungen will die katholische Kirche ihre Präventionsarbeit verstärken. Der Bischof von Trier wurde zum besonderen Beauftragten für alle Fragen im Zusammenhang mit dem sexuellen Missbrauch Minderjähriger im kirchlichen Bereich ernannt.

Angesichts der jüngsten Welle von Missbrauchsvorwürfen gegen Geistliche haben die deutschen Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung eine "ehrliche Aufklärung" auch lange zurückliegender Fälle angekündigt. "Die Opfer haben ein Recht darauf", heißt es in dem Dokument, das der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Erzbischof Robert Zollitsch, am Donnerstag in Freiburg vorstellte.

"Wir verurteilen die Verbrechen, die Ordensleute sowie Priester und Mitarbeiter unserer Bistümer begangen haben. Beschämt und schockiert bitten wir alle um Entschuldigung und Vergebung, die Opfer dieser abscheulichen Taten geworden sind", heißt es in der Erklärung, die auf der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischofskonferenz in Freiburg beschlossen wurde. Der Missbrauchsskandal hatte Ende Januar seinen Ausgang am Berliner Canisius-Kolleg genommen. Seitdem meldeten sich weit mehr als hundert Opfer aus dem gesamten Bundesgebiet.

In den nächsten Monaten sollen den Angaben zufolge Vertreter der Bistümer mit der Unterstützung unabhängiger externer Berater die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche überprüfen. Mit weiterführenden Vorschlägen sei bis Sommer zu rechnen.

Der Bischof von Trier, Stephan Ackermann, wurde zum besonderen Beauftragten der Bischofskonferenz für alle Fragen im Zusammenhang mit dem sexuellen Missbrauch Minderjähriger im kirchlichen Bereich ernannt. Zudem wird eine bundesweite Hotline zum Thema gestartet. Darüber hinaus will die Bischofskonferenz mit bestehenden Initiativen und staatlichen Einrichtungen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Kontakt treten, um von deren Erfahrungen bei der Prävention und Aufklärungsarbeit zu profitieren. Zudem wollen die Bischöfe auch Gespräche mit den Opfern führen. (ddp/AFP)

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