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Köln: Rentner 20 Jahre lang gequält und ausgebeutet

Ein 70-jähriger körperbehinderter Rentner musste fast 20 Jahre lang ein wahres Martyrium durchstehen. Das Opfer soll von einem früheren Nachbarn und dessen Tochter ausgebeutet, geschlagen und gedemütigt worden sein.

Köln - Der verschüchterte und sichtlich unterernährte Mann wurde nach Angaben der Polizei in der Leverkusener Wohnung der mutmaßlichen Täter unter menschenunwürdigen Umständen festgehalten. Der aus Köln stammende Behinderte musste demnach fast 20 Jahre lang bei seinen Ex-Nachbarn seine Rente abgeben. Die Polizei sprach von einem Vorfall, der "an Menschenverachtung kaum zu überbieten ist". Nach Zeugenaussagen musste sich der Senior in der Wohnung mit einem Zimmer begnügen, in dem lediglich eine Matratze auf dem Boden lag.

Darüber hinaus sollen der 55-jährige Tatverdächtige und seine 30 Jahre alte Tochter dem Rentner nur sporadisch Essen gegeben haben. Der Körperbehinderte musste demnach gebrauchte Kleidung tragen; Unterwäsche besaß er gar nicht. Selbst seine Notdurft musste der Gequälte in seinem Zimmer verrichten.

Das Opfer selbst berichtete laut Polizei von Schlägen und Misshandlungen, unter anderem durch "brutales Duschen gegen seinen Willen". Zudem sei ihm fast zwei Jahrzehnte lang die Rente abgenommen worden, nachdem er mit Gewalt zur Einlösung der monatlichen Schecks bei der Bank gezwungen worden sei. Auf die Spur der mutmaßlichen Peiniger kamen die Behörden durch Hinweise von zwei erwachsenen Kindern des 55-jährigen Nachbarn aus dessen zweiter Ehe. (tso/ddp)

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