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Panorama: Kreditkarten: Ein vergessener Beleg kann teuer werden

Es ist so einfach: im Internet ein Buch gesehen, gleich online bestellt und mit der Kreditkarte bezahlt. Lediglich Kartennummer und Gültigkeitsdauer müssen in der Regel eingegeben werden.

Es ist so einfach: im Internet ein Buch gesehen, gleich online bestellt und mit der Kreditkarte bezahlt. Lediglich Kartennummer und Gültigkeitsdauer müssen in der Regel eingegeben werden. Immer häufiger nutzen allerdings auch Betrüger das Netz, um mit fremden Kartennummern die schnelle Mark zu machen - auf Kosten ahnungsloser Kreditkartenbesitzer. Insgesamt summierten sich die Verluste im vergangenen Jahr allein bei den Unternehmen auf 60 Millonen Mark.

Im Prinzip reicht es, einen weggeworfenen Beleg aufzusammeln und dessen Daten bei der Bezahlung anzugeben. "Beliebt sind dabei die Papierkörbe von Tankstellen", warnt Beate Weiser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Niemals darf ein Beleg im Geschäft oder bei der Bank achtlos liegen gelassen werden. Nur bei regelmäßiger Überprüfung der eigenen Kontoauszüge oder Bankabrechnungen kann man unverschuldeten "Löchern" schnell auf die Spur zu kommen. Wird dabei ein verdächtiger Kontoschwund entdeckt, sollte man sofort das Geldinstitut informieren.

Die Chancen auf Rückerstattung sind gestiegen, seit im vergangenen Jahr die Umkehr der Beweislast beim Missbrauch von Zahlkarten in Kraft getreten ist. "Jetzt muss das Kreditinstitut nachweisen, dass ich mit der Karte fahrlässig umgegangen bin", so Weiser. Um diesem Verdacht vorzubeugen, sollte man die Karte in Lokalen und Geschäften nicht aus den Augen lassen. "Schnell wird die Karte zweimal durchgezogen", warnt Weiser. Werden Kredit- oder EC-Karte gar gestohlen, sollte man sie umgehend sperren lassen. "Erst dann ist der Kunde entlastet und aus der Haftung".

Dennoch seien Betrugsfälle bei der Kreditkarte immer noch die große Ausnahme, sagt Herbert Euler, Sprecher des Branchenführers Eurocard in Frankfurt. So habe sein Unternehmen einen Umsatz an Transaktionen von jährlich 33 Milliarden Mark. Die Betrügereien beliefen sich dabei auf lediglich ein Promille, rund 30 Millionen Mark.

Besondere Vorsicht, darin sind sich die Experten einig, sollten Verbraucher bei Einkäufen im Internet walten lassen. So warnt Weiser vor Firmen, die weder Adresse noch Gerichtsstand auf ihrer Homepage veröffentlichen. Auch sollte man nie "die Kartennummer unverschlüsselt durchs Netz jagen". Doch auch elektronische Verschlüsselungssysteme wie der so genannte SSL-Schlüssel sind laut Weiser nicht in jedem Fall sicher. Generell ist die elektronische Zahlung dem schnellen Medium jedoch angemessen, meint Euler: "Wenn man etwas über das Internet bestellt, dann will man es auch schnell haben - und nicht erst ewig auf die Rechnung warten."

Thomas Kärst

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