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Kriminalität: 14 Jahre Haft für tödliche Axthiebe auf Ehefrau

Ein 54-Jähriger hat vor den Augen seiner Kinder seine Frau mit einer Axt erschlagen. Das Landgericht Bückeburg verurteilte den Mann zu 14 Jahren Haft. Das Gericht sprach jetzt von einer "entsetzlichen" Tat.

Für die tödlichen Axthiebe auf seine Ehefrau ist ein 54-Jähriger vom Landgericht Bückeburg (Niedersachsen) zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann hatte gestanden, im Februar dieses Jahres vor den Augen seiner Tochter auf die Frau eingeschlagen zu haben. Die Vorsitzende Richterin Birgit Brüninghaus nannte die Tat "entsetzlich". Gebe es etwas Schlimmeres, als einen Menschen zu töten, einen einstmals geliebten Partner, die Mutter seiner Kinder, fragte sie in der Urteilsbegründung: "Ja, wenn das vor den Augen der Kinder geschieht." Das Gericht blieb nur knapp unter der Forderung des Staatsanwalts von 15 Jahren. Die Tat sei ein Totschlag, kein Mord.

In dem Prozess hatte sich aus den Aussagen des Mannes und zweier Kinder ein bedrückendes Bild von dem Leben der sozial geächteten Familie in Rinteln ergeben. Der arbeitslose 54-Jährige sah sich selbst als Künstler. In der Familie wurde viel musiziert - und mit den Jahren immer mehr Alkohol getrunken. Häufig begannen der 54-Jährige und seine neun Jahre jüngere Frau schon am Nachmittag, Wein zu trinken. Dann, so hatte ein Sohn berichtet, sei die Stimmung meist gereizt gewesen. Wegen Nichtigkeiten gerieten die Eltern in Streit, der Mann wurde gewalttätig. "Es flogen die Fetzen", sagte die Richterin. Die fünf Kinder hätten sich vor den Alkoholexzessen der Eltern gefürchtet.

Kinder sollten beim Verstecken der Leiche helfen

Am 17. Februar - wenige Tage nach dem 25. Hochzeitstag des Paares - eskalierte schließlich die Situation. Die Eltern hatten sich zunächst drei Liter Wein geteilt. "Gegen Abend ließ die Wirkung des Alkohols nach", sagte die Richterin, und sie hätten sich bei einem Lieferservice Essen und mehr Wein bestellt. Es gab wieder Streit und der Mann warf seiner Frau das Essen ins Gesicht. "Sie schrie und schimpfte vor Wut und Schmerzen" und habe mehr Wein verlangt, schilderte die Richterin die Szene. Als die Frau schließlich nach ihm trat, griff der 54-Jährige zur Axt.

Die elfjährige Tochter sah die ersten Schläge mit an. Am nächsten Tag forderte ihr Vater sie und ihren sieben Jahre alten Bruder auf, ihm beim Verstecken der Leiche im Wald zu helfen. "Es ist unentschuldbar, dass der Angeklagte seine Kinder hiervon nicht verschont hat", sagte Richterin Brüninghaus. Es sei ihm jedoch zu Gute zu halten, dass er die Tat sofort nach seiner Festnahme an diesem Tag gestanden und Reue gezeigt habe. Der Verteidiger des 54-Jährige ließ offen, ob er Revision einlegen wird. (mit dpa)

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