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Kriminalität: Betrügerischer "BSE-Wissenschaftler" verurteilt

Der selbst ernannte Erfinder eines Gerätes, das angeblich die Rinderseuche BSE an lebenden Kühen feststellen kann, ist vom Amtsgericht Bitburg zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden.

Bitburg - Der 76-Jährige aus dem saarländischen Beckingen räumte ein, einen Bauern in Wolsfeld in der Eifel von seinem Apparat überzeugt und ihm zur vermeintlichen Heilung seiner Tiere ein "Präparat" für rund 5500 Euro aufgeschwatzt zu haben. Nachdem sechs Rinder die chinesische Heilpflanze gefuttert hatten, diagnostizierte der selbst ernannte Wissenschaftler bei einer erneuten Messung die Heilung der Tiere.

Gemeinsam mit dem Eifeler Landwirt hatte der 76-Jährige einen Forschungsbetrieb in Wolsfeld errichten wollen. Dabei gaukelte er dem Bauern vor, in Kürze Fördergeld in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro zu erhalten. Um sich an dem Projekt beteiligen zu können, hatte der Landwirt mit betrügerischen Kreditgeschäften mehr als 250.000 Euro erschwindelt und war bereits 2003 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der "Wissenschaftler", der nach eigenen Angaben Maschinenbau, elektrische Physik und Arbeitswissenschaften mit Abschluss studiert hat, bedauerte seine Taten vor Gericht. Er sei aber von seinen vermeintlichen Forschungsergebnissen überzeugt.

Der Saarländer habe seine eigene Gedankenwelt entwickelt, an die er glaube und in der er sich bewege, sagte Staatsanwalt Matthias Teriet. Ein Sachverständiger erklärte, der 76-Jährige sei "auf Grund seiner Ideen und seiner Überzeugung schwer erreichbar". Aus diesem Grund sei ihm eine eingeschränkte Schuldfähigkeit zu attestieren, die bei der Verurteilung auch berücksichtigt wurde. (tso/dpa)

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