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Gefangene Wale auf einem japanischen Schiff in der Antarktis im Januar 2013.

© dpa

Kritik von Tierschützern: Japans Walfangflotte kehrt in die Antarktis zurück

Japan will wieder Zwergwale in der Antarktis jagen. Tierschützer sind empört. Obwohl die kommerzielle Jagd verboten ist, beruft sich das Land auf eine Ausnahmegenehmigung.

Ungeachtet internationaler Proteste kehren Japans Walfänger in die Antarktis zurück. Die Flotte werde an diesem Dienstag in See stechen, gab das Fischereiministerium am Montag bekannt. Nachdem der Internationale Gerichtshof in Den Haag Ende März vergangenen Jahres eine Aussetzung von Japans sogenanntem wissenschaftlichem Walfang verfügt hatte, legte Tokio der Internationalen Walfangkommission (IWC) erst wenige Tage vor dem Auslaufen der Flotte einen letzten abgespeckten Walfangplan vor. Dieser sieht die Tötung von 333 Zwergwalen vor - zwei Drittel weniger als von Japan ursprünglich geplant. Dies hält Tokio nun für wissenschaftlich angemessen, weitere Änderungen seien nicht nötig.

Dabei hatte ein IWC-Gremium zuvor keinen Konsens zu Japans neuen Plänen in der Antarktis erzielt. „Die japanische Regierung ignoriert somit die Stimme der Wissenschaft und widersetzt sich der IWC, die noch nicht endgültig entschieden hat, wie das Urteil des Internationalen Gerichtshofes umgesetzt werden soll“, kritisierte die Walschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation (WDC). Der Gerichtshof hatte sein Urteil damit begründet, dass Japans Forschungsprogramm keinem wissenschaftlichen Zweck gedient habe. Dies zwang Japan, die Jagd für 2014 einzustellen. Daraufhin überarbeitete Tokio seine Pläne.

Die kommerzielle Jagd auf Großwale ist seit 1986 verboten. Japan beruft sich allerdings auf eine Ausnahmeregelung in der Konvention. Danach dürfen die Tiere zu wissenschaftlichen Zwecken getötet werden. Zwergwale gehören trotz ihrer relativ geringen Größe - sie können bis zu zehn Meter lang werden - zu den Großwalen. Sie werden etwa 50 Jahre alt. Seit mehr als 25 Jahren hatten Japans Waljäger im Rahmen des umstrittenen Forschungsprogramms mehr als 10 000 Großwale in den antarktischen Gewässern getötet. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt hält weiterhin an ihrem Ziel fest, den kommerziellen Walfang eines Tages wieder aufzunehmen. (dpa)

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