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Landgericht Mannheim: Fall Kachelmann: "Sabine" im Zeugenstand

Der Kachelmann-Prozess geht in die entscheidende Phase. Zum ersten Mal hat das mutmaßliche Opfer vor dem Mannheimer Landgericht ausgesagt. Die 37-Jährige wirft Kachelmann vor, sie Anfang Februar in ihrer Wohnung mit einem Küchenmesser bedroht und vergewaltigt zu haben.

Mannheim - Die Öffentlichkeit war während der Aussage am Montag ausgeschlossen worden. Bisher musste sich die Zeugin, die in einigen Medien „Sabine“ genannt wurde, nur zu ihren Lebensumständen äußern. Die Befragung zum Tathergang wird für Mittwoch erwartet.

Gutachter beobachten die in schwarz gekleidete 37-Jährige während ihrer Ausführungen mit Videokameras, um Rückschlüsse auf ihrer Glaubwürdigkeit ziehen zu können. Das Videobild der Frau wird auf eine Leinwand projiziert. „Die Sachverständigen, die hinter der Zeugin sitzen, könnten ihr Gesicht sonst nicht sehen“, erläuterte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Andreas Grossmann. Bedenken, die genaue Beobachtung der Zeugin könne ihre Aussage möglicherweise beeinflussen, zerstreute Grossmann: „Die Nebenklägerin ist schließlich medienerfahren.“ Sie habe der Vorgehensweise zugestimmt. Mittlerweile sind neun Gutachter damit beschäftigt, Licht ins Dunkel des immer komplexeren Prozesses zu bringen. Noch steht auch ein Befangenheitsantrag aus, über den noch nicht entschieden wurde. Die Richter hatten die Belastungszeugin nicht darüber belehrt, dass sie auch die Aussage verweigern kann. Der Anwalt von Kachelmann, Reinhrad Birkenstock, hatte daraufhin den Befangenheitsantrag gestellt. Am Montag gaben die Richter schließlich nach. dpa

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