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Netter Familienausflug. Zoobesuche mit den Kleinsten kommen gut an.

© dpa

Lieblingsaktivitäten der Deutschen: Open-Air-Events und Zoobesuche machen das Rennen

Eine Umfrage ergibt: Open-Air-Events sind in Deutschland sehr beliebt. Auch würden sich viele Menschen hierzulande für künstliche Erlebniswelten begeistern. Dabei nehmen die Befragten diese nicht kritiklos hin.

Der Deutschen Lieblings-Freizeitbeschäftigung sind nicht etwa Fernsehen oder zu Hause gemütlich entspannen - jedenfalls nicht, wenn es um alltägliche oder regelmäßige Angebote geht. Es sind vor allem Open-Air-Events, gefolgt von Erlebnisbädern und Zoobesuchen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage, die die "Stiftung für Zukunftsfragen" am Donnerstag in Hamburg vorstellte. Mehr als 2000 Menschen ab 14 Jahren befragte die Stiftung in verschiedenen Teilen Deutschlands zu den beliebtesten Freizeitattraktionen. Auf einer Skala von 1 bis 5 – begeistert bis enttäuscht - bewerten von je 100 Befragten ihren Besuch von Open-Air-Events durchschnittlich mit 1,5.Unter Open-Air-Events sind Konzerte - von Rock bis Klassik -, Festivals oder Feste aufgeführt worden.

Aber auch Erlebnisbäder und Zoos erfreuen sich mit jeweils 1,8 großer Beliebtheit, ebenso Freizeitparks (1,9), Science Center oder Mitmachmuseen (jeweils 2,0). Unter den Begeisterten sind nicht nur Familien, sondern auch zahlreiche kinderlose Paare und Singles, Jungsenioren und Ruheständler. Viel besucht waren in den vergangenen zwölf Monaten mit 61 Prozent Zoos oder Tierparks, Freizeitparks (52 Prozent) sowie Erlebnisbadelandschaften (42 Prozent).

Die Begeisterung für künstliche Erlebniswelten wachse laut den Umfrageleitern stärker als die Kritik daran. Unabhängig davon, ob die Befragten diese besuchten, sehe die Mehrheit (56 Prozent) unter ihnen diese als ein "Vergnügen mit Freunden und Familie". Im Jahresvergleich zugenommen habe die Einschätzung der Freizeitanlagen außerdem als "fröhliche, anregende Atmosphäre", "Ablenkung vom Alltag" sowie "perfekte Illusion".

Völlig kritiklos blieben die Befragten allerdings nicht: 30 Prozent sähen die Angebote als Geschäftemacherei. Ebenso bemängelten die künstlichen Erlebniswelten viele als anspruchslos, steril und kitschig. Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Studie, zieht aus den Umfragergebnissen eine positive Bilanz: "Auf einen Kritiker kommen zwei überzeugte Anhänger. Die Investitionen und Weiterentwicklungen zahlen sich aus. Die Zustimmung und Begeisterung steigen."

Für die Zukunft sehe er aber weiterhin Handlungsbedarf: "Die Zeiten von höher, schneller, weiter haben ihren Höhepunkt erreicht – wenn nicht gar überschritten." In Zukunft würden vermehrt Spaß und Unterhaltung in Gemeinschaft gefragt sein und zwar in entsprechend gestalteten Anlagen. Auch sollten die immer älter werdende Gesellschaft und die stetig zunehmende Kinderlosigkeit noch stärker in den Anlagen Berücksichtigung finden.

Die Stiftung, die von British American Tobacco gegründet wurde, veröffentlicht erstmals auch Ergebnisse aus einer qualitativen Studie zu den besucherstärksten Freizeitzielen in den einzelnen Bundesländern. Demnach sind der Europapark Rust im äußersten Südwesten von Deutschland, die Autostadt Wolfsburg gefolgt von Phantasialand in Brühl und BMW-Welt in München hoch im Kurs. 

Hülya Gürler

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