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© dpa

London: Trauriges Weihnachtsfest ohne Maddie

Kurz vor Weihnachten nehmen viele Menschen wieder Anteil am Schicksal der verschwundenen Madeleine aus Großbritannien. Sie schicken Briefe und Päckchen an die Familie. Doch die Eltern müssen ohne ihre Tochter feiern - "so normal wie irgend möglich."

Hunderte mitfühlende Menschen haben in den letzten Tagen den Eltern der verschwundenen Madeleine Weihnachtsgeschenke und Kartengrüße für das seit fast neun Monaten vermisste Mädchen geschickt. Auch für die zweijährigen Zwillingsgeschwister Madeleines, die im Mai im Alter von knapp vier Jahren aus einer Ferienwohnung in Portugal verschwand, kamen etliche Weihnachtsgaben bei der Familie McCann in Rothley in der mittelenglischen Grafschaft Leicestershire an. Die Familie werde das Fest in aller Stille begehen, sagte ihr Sprecher Clarence Mitchell.

Ruhige Feier im Familienkreis

Kate und Gerry McCann (beide 40) seien "allen, die sie unterstützen und die zu Weihnachten an Madeleine denken, außerordentlich dankbar; das gibt ihnen Kraft". Zuvor hatte das Elternpaar erklärt, es werde sehr schwer sein, das Weihnachtsfest ohne Madeleine durchzustehen. Sie würden neben "einer sehr ruhigen Feier im Familienkreis" an der Mitternachtsmesse in der katholischen Kirche von Rothley teilnehmen, bei der für Madeleine gebetet wird.

Das Schicksal des Mädchens konnte trotz umfangreicher polizeilicher Ermittlungen und der Suche unter Beteiligung tausender Freiwilliger in zahlreichen Ländern bislang nicht aufgeklärt werden. Zeitweise standen sogar die Eltern - sie sind beide Ärzte - im Verdacht, ihre Tochter während ihres Portugal-Urlaubs im Mai versehentlich mit einem Beruhigungsmittel getötet zu haben.

Großmutter möchte nicht feiern

Obwohl es kaum noch nennenswerte neue Erkenntnisse gibt und sich die Verdachtsmomente gegen die Eltern sowie einen in Portugal lebenden Briten nicht erhärten ließen, haben britische Boulevardzeitungen in der Weihnachtszeit weiter fast täglich über den Fall berichtet. Jetzt gehe es der Familie vor allem darum, das Weihnachtsfest neben dem Gedenken an Madeleine für die Zwillinge Sean und Amelie "so normal wie irgend möglich zu gestalten", sagte die Großmutter Susan Healey (61), die Mutter von Kate McCann. Die andere Großmutter, Eileen McCann (67), sagte, sie werde in diesem Jahr Weihnachten nicht feiern, aber wie in den letzten Jahren Geschenke an den Betten der Enkelkinder hinterlegen. (liv/(dpa)

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