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Madonna-Konzert: "Santa subita" oder schlechter Stil?

Trotz oder gerade wegen der heftigen Meinungsverschiedenheiten über ihre neue Tournee hat Madonna in Rom rund 70.000 Menschen ins Stadion gelockt. Gläubige empörten sich wegen einer Kreuzugungsszene - Fans forderten dagegen "Santa subita".

Rom - Bei dem Konzert am Sonntagabend im Olympiastadion ließ die Königin des Pop auch die Einlage nicht aus, bei der sie mit einem Dornenkranz auf dem Kopf scheinbar ans Kreuz genagelt wird - und brachte damit viele Menschen in der "Ewigen Stadt" gegen sich auf. Es handele sich um eine Provokation, mit der die Sängerin aus den USA "den Glauben von Millionen Christen verletzt", befand die bischöfliche Tageszeitung "Avvenire" am Montag. Der Vorsitzende der Moslemischen Liga in Italien, Mario Scajola, urteilte noch schärfer: "Diese Idee zeugt vom schlechtestmöglichen Geschmack", erklärte er. Madonna solle "am besten nach Hause fahren".

Auch die jüdische Gemeinde hatte sich im Vorfeld irritiert darüber gezeigt, dass sich die Sängerin "kaum einen Kilometer Luftlinie vom Vatikan entfernt" derart zur Schau stelle. Die italienische Tageszeitung "Il Messaggero" schrieb am Montag, es könne Madonna nur darum gehen zu provozieren, wenn sie ein religiöses Zeichen derart "ungeniert, berechnend und spektakulär" einsetze.

Die Fans der 47-Jährigen störten sich nicht daran: "Santa subita", stand auf dem Schild, das einer von ihnen in die Kameras hielt und das die Zeitung "Il Corriere della Sera" abdruckte - Madonna solle heiliggesprochen werden, und zwar sofort. (tso/AFP)

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