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Panorama: Meningitis: Besorgnis um Hirnhautentzündung

Eine Welle lebengefährlicher Meningitis-Erkrankungen hat in ganz Deutschland große Besorgnis ausgelöst. Nach einem Todesfall in Bergisch Gladbach kämpften die Ärzte dort am Dienstag weiter um das Leben eines infizierten 16-Jährigen.

Eine Welle lebengefährlicher Meningitis-Erkrankungen hat in ganz Deutschland große Besorgnis ausgelöst. Nach einem Todesfall in Bergisch Gladbach kämpften die Ärzte dort am Dienstag weiter um das Leben eines infizierten 16-Jährigen. In Frankfurt am Main befand sich ein 35 Jahre alter Erkrankter in Lebensgefahr, aus Heilbronn wurde der Tod einer 16-jährigen Schülerin gemeldet.

Weniger dramatische Fälle der bakteriellen Hirnhautentzündung wurden im nordrhein-westfälischen Kreis Wesel, in Friedrichroda in Thüringen sowie in Oldenburg registriert. Ein Zusammenhang zwischen den verschiedenen Erkrankungen an Meningokokken-Meningitis ist nach Behördenangaben nicht festzustellen.

Hintergrund: Meningitis-Formen

In Nordrhein-Westfalen waren am Wochenende insgesamt vier Jugendliche im Rheinisch-Bergischen-Kreis betroffen. Ein 15 Jahre alter Schüler erlag am Montagmorgen der Krankheit. Zwei 15 und 16 Jahre alte Mädchen konnten inzwischen von der Intensivstation verlegt werden, nachdem sich ihr Zustand gebessert hatte. Im Kreis Wesel befanden sich nach Angaben der Verwaltung ein Kleinkind aus Moers und ein achtjähriger Junge aus Kamp-Lintfort nach ihrer Erkrankung ebenfalls auf dem Weg der Besserung.

In Frankfurt am Main wurde ein 35-Jähriger am Sonntag in stationäre Behandlung gebracht. Sein Zustand sei sehr ernst, sagte Seuchenreferentin Angela Wirtz von hessischen Sozialministerium. Es handele sich um die schwere Verlaufsform der Meningitis. Das Gesundheitsdezernat im baden-württembergischen Heilbronn bestätigte laut "Heilbronner Stimme", dass eine 16-jährige Schülerin bereits in der vergangenen Woche an Meningitis gestorben sei.

In Thüringen befand sich ein 15-Jähriger, der an Meningokokken-Meningitis erkrankt war, in einer Klinik in Friedrichroda im Landkreis Gotha auf dem Weg der Besserung. Nach Behördenangaben erkrankte er am 23. Februar und wurde am 26. Februar in das Krankenhaus eingewiesen.

Drei Fälle von bakterieller Hirnhautentzündung wurden aus dem niedersächsischen Oldenburg gemeldet. Nach Angaben des Sprechers der Stadt erkrankte ein sechsjähriger Grundschüler bereits in der vergangenen Woche. Am Montag sei eine weitere Infektion bei einem 16-jährigen Realschüler festgestellt worden und am Dienstag eine dritte bei einem 18-jährigen Berufschüler. Alle drei seien inzwischen auf dem Wege der Besserung.

In allen Fällen wurden Personen aus dem Umfeld der Erkrankten, mitunter ganze Schulklassen, vorsorglich mit Antibiotika behandelt, um eine Ausbreitung der lebensgefährlichen Infektion zu verhindern. Die Behörden in Bergisch Gladbach ließen an Schulen, Kindergärten und in Jugend-Freizeiteinrichtungen insgesamt 50.000 Flugblätter mit Informationen über Symptome und Ansteckungswege verteilt. An einem Bürgertelefon bemühten sich Ärzte, die Ängste zahlreicher Eltern zu dämpfen. Experten betonten, dass die Ansteckungsgefahr nicht allzu groß sei.

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 757 Meningokokken-Meningitis-Fälle registriert. Die Sterberate liegt seit rund 20 Jahren konstant bei durchschnittlich zehn Prozent.

rd, th, fh

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