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Mehr als 160 Frauen wurden bei den Razzien in Deutschland angetroffen. Ob sie Opfer von Menschenhandel sind, wird derzeit geprüft.

© dapd

Menschenhandel: Europaweite Razzia im Rotlichtmilieu

Europaweit hat die Polizei am Donnerstagabend Razzien im Rotlichtmilieu durchgeführt. Sie war einem Netz westafrikanischer Zuhälter auf der Spur, die Handel mit Frauen aus der Region treiben sollen. Allein in Deutschland wurden mehr als 160 Frauen in Bordellen angetroffen.

Die Polizeibehörden haben einem europaweiten Schlag gegen den Menschenhandel mit westafrikanischen Frauen geführt. Am Donnerstagabend seien in Deutschland und acht anderen Staaten Bordelle überprüft worden, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) am Freitag in Wiesbaden mit. In Deutschland habe die Polizei aus zwölf Bundesländern Betriebe im Rotlichtmilieu kontrolliert. Mehr als 160 Frauen aus Westafrika seien angetroffen worden. Es gebe Anhaltspunkte, dass einige von ihnen Opfer von Menschenhändlern geworden seien. „Die bisherigen Ermittlungen zeigen, dass ein internationales Netz von westafrikanischen Zuhältern, eingeschleusten Prostituierten, Geldwäschern, Passverleihern, Dokumentenfälschern und Schleusern existiert“, berichtete das BKA. Die deutsche Behörde hatte die Aktion nach eigenen Angaben angestoßen.

Die Fäden laufen in der Zentrale der europäischen Polizeibehörde Europol im niederländischen Den Haag zusammen.
Dem BKA zufolge werden die Frauen in ihrem Heimatland angeworben und nach Europa gebracht. Dort würden sie mit gefälschten Papieren an Bordelle vermittelt. Die Täter nutzen dabei unter anderem den dort verbreiteten Glauben an den Voodoo-Kult, um den Widerstand der Opfer zu brechen. (dpa)

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