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Hubschrauberabsturz bei den Armeespielen in Russland.

© imago/ITAR-TASS

"Militärische Olympiade": Kampfpilot stirbt bei Armeespielen in Russland

Eigentlich sollen die internationalen Armeespiele eine Demonstration der militärischen Stärke Russlands sein. Doch schon am zweiten Tag der „militärischen Olympiade“ passiert ein Unglück.

Bei den internationalen Armeespielen in Russland ist ein Hubschrauberpilot ums Leben gekommen. Eine russische Maschine des Typs Mi-28 sei bei einer Flugschau südöstlich von Moskau abgestürzt, teilte das Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Ein zweiter Pilot habe sich mit einem Schleudersitz retten können und sei verletzt. Die Behörden setzten den Wettkampf vorerst aus. Das Spektakel gilt als ein Schaulaufen der russischen Streitkräfte, an dem sich unter anderem auch Soldaten aus China beteiligen. Zu den Disziplinen gehört etwa „Panzer-Biathlon“. Der Kampfhubschrauber war bei der Flugschau plötzlich ins Trudeln geraten.

Die Maschine habe sich um ihre eigene Achse gedreht und sei dann rapide gesunken. Nach dem Aufprall auf der Erde ging sie gut zwei Kilometer von einer Zuschauertribüne entfernt in Flammen auf. Rund 4500 Menschen beobachteten das Unglück Berichten zufolge. Ursache des Absturzes war ein Problem mit der Hydraulik, wie Luftwaffengeneral Viktor Bondarjow mitteilte. Das Alarmsystem an Bord habe eine Störung angezeigt, sagte der überlebende Pilot dem Ministerium zufolge. Die Streitkräfte setzten vorerst alle Flüge von Mi-28-Hubschraubern aus. Die zweiwöchigen Armeespiele hatten am Samstag auf einem Übungsplatz bei Moskau begonnen - unter anderem mit Kampfjet-Formationen und altrömischem Wagenrennen.

Russische Medien feiern das Turnier als „größte militärische Olympiade der Welt“. Hunderte Soldaten aus 17 Ländern präsentieren bis zum 15. August ihr „Geschick im Kriegshandwerk“ und messen ihre Kräfte. „Menschen mit Waffen und furchterregenden technischen Kampfmitteln schütteln freundschaftlich ihrem Rivalen die Hand“, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Die Gäste kommen unter anderem aus China, Indien und Weißrussland. Insgesamt mehr als 500 Fahrzeuge, mehr als 50 Kampfflugzeuge und mehrere Schiffe kommen dabei zum Einsatz.

Teilnehmer aus Venezuela bei den "Internationalen Armee Spielen" in Russland beim Panzer-Biathlon.
Teilnehmer aus Venezuela bei den "Internationalen Armee Spielen" in Russland beim Panzer-Biathlon.

© dpa

Vizeverteidigungsminister Anatoli Antonow bedauerte die Abwesenheit von Nato-Ländern trotz Einladung. Eine Teilnahme hätte - auch vor dem Hintergrund der Ukrainekrise - den Dialog mit Moskau verbessert, sagte er. „Wir sind bereit, auf ihre Übungsplätze zu kommen. Man muss aufhören, sich gegenseitig durch ein Panzerzielfernrohr anzusehen.“

Generalstabschef Valeri Gerassimow forderte die Einheiten auf, bei Wettkämpfen auf zahlreichen russischen Übungsplätzen „von Moskau über Sibirien bis Krasnodar“ ihr „Geschick im Kriegshandwerk“ zu zeigen. Die Soldaten kommen etwa aus Angola, China, Indien, Kuwait, Serbien und Venezuela. Viele nutzen russisches Kriegsgerät. China hat eigene Flugabwehrraketensysteme zu dem Turnier mitgebracht. Gastgeber Russland setzt unter anderem 54 Flugzeuge und zwei Schiffe ein. (dpa)

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