zum Hauptinhalt

Panorama: Mindestens 56 Tote bei den Philippinen - Frachter war nicht für den Personentransport zugelassen

Bei einem Schiffsunglück vor der Küste der Philippinen sind in der Nacht zum Donnerstag mindestens 56 Menschen ertrunken, darunter 27 Kinder. 79 Überlebende konnten gerettet werden.

Bei einem Schiffsunglück vor der Küste der Philippinen sind in der Nacht zum Donnerstag mindestens 56 Menschen ertrunken, darunter 27 Kinder. 79 Überlebende konnten gerettet werden. Die Zahl der Opfer dürfte allerdings noch steigen: Etwa 100 weitere Menschen wurden noch vermisst.

Der Leiter der Küstenwacht, Heliberto Pascual, sagte, das Frachtboot habe keine Lizenz zur Beförderung von Personen gehabt. Als es ausgelaufen sei, seien nur neun Besatzungsmitglieder und elf Arbeiter an Bord gewesen. "Das ist ein Güterschiff, keine Fähre", sagte er. Das Boot habe dann auf See Passagiere aus kleineren Booten aufgenommen. Die Anahada war am Mittwochabend (Ortszeit) vom Hafen in Jolo in der südlichen Provinz Sulu in Richtung der Insel Tawi-Tawi aufgebrochen und sollte anschließend nach Malaysia weiterfahren.

Offenbar seien alle Passagiere auf einer Seite eingestiegen, so dass die "Arlahada" gekippt sei. Weil die Fähre überladen war, sei die genaue Zahl der Vermissten unklar, sagte Verteidigungsminister Orlando Mercado in der Hauptstadt Manila. "Wir gehen von 150 bis 200 aus", sagte er. Einem Sprecher zufolge könnten noch viele Opfer im Innern des Wracks eingeschlossen sein.

An der Rettungsaktion beteiligten sich neben Marine und Küstenwache auch etwa 100 Fischerboote. Starker Seegang und heftiger Regen behinderte jedoch die Helfer. Eine Überlebende berichtete Reportern, das Schiff habe sich wegen der vielen Menschen an Bord gleich nach dem Ablegen mehrere Male gefährlich auf die Seite geneigt.

Schon häufiger haben Fährunglücke auf den Philippinen für Entsetzen gesorgt. Im vergangenen Dezember war eine ebenfalls überladene Fähre gesunken und hatte 40 Passagiere in den Tod gerissen. Zwischen den rund 7000 Inseln des Archipels verkehren Hunderte Schiffe. Das bislang schlimmste Unglück in der Geschichte des Landes ereignete sich 1987, als eine Fähre mit einem Tanker zusammenstieß und rund 4000 Menschen ertranken.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false