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Missbrauchsprozess: Verfahren gegen Marco W. vorzeitig beendet

Wenige Wochen vor dem möglichen Ende des Prozesses um Missbrauch haben die deutschen Behörden ihr Ermittlungsverfahren nun eingestellt.

Der Verdacht des sexuellen Missbrauchs habe sich nicht bestätigt, sagte ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft in Lüneburg. Dem Schüler Marco W. aus Uelzen war vorgeworfen worden, im Osterurlaub 2007 in der Türkei eine damals 13-jährige Britin sexuell missbraucht zu haben, was er bestritt. Er saß 247 Tage in türkischer Haft. Sein Ruf sei nun rehabilitiert, erklärte Marcos Familie.

Schon kurz nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Marco hatte die Lüneburger Staatsanwaltschaft parallel zu den türkischen Ermittlungen ein eigenes Verfahren eingeleitet. Sie hoffte , dass die türkischen Behörden den Fall auf dem Wege der Rechtshilfe an Deutschland abgeben würden. Da diese darauf aber nicht eingingen, begannen die deutschen Ermittler erst Ende 2007 mit der Auswertung der türkischen Akten, nachdem Marco aus monatelanger türkischer Untersuchungshaft zurückgekehrt war.

Die türkische Justiz ermittelt noch immer gegen Marco W. und hatte zuletzt das Verfahren in der westtürkischen Stadt Antalya auf den 5. Juni 2009 vertagt, nachdem der Staatsanwalt ein neues Gutachten zum Zustand der Britin beantragt hatte. Dann wird auch das Plädoyer des Anklägers erwartet. Marcos Anwalt hatte zuletzt mitgeteilt, sein Mandant werde im Juni nicht am Verhandlungstermin teilnehmen. (ds/dpa)

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