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Mississippi

© dpa

Mississippi-Flutwelle: Dutzende Dämme jetzt auch im Süden in Gefahr

Die dramatische Lage im Mittleren Westen der USA nimmt kein Ende. Nun rollt die Flutwelle des Mississippi flussabwärts in Richtung Süden und droht weitere Landstriche zu überschwemmen. US-Präsident Bush verspricht rasche Hilfe.

Nach der Überschwemmung ganzer Landstriche im Mittleren Westen rollt die Flutwelle des Mississippi weiter nach Süden und bedroht zahlreiche weitere Orte. Nachdem in den Staaten Iowa und Illinois mehr als 20 Dämme überschwemmt oder geborsten waren, gab am Donnerstag auch in Missouri ein erster Schutzwall nach. Das Pionierkorps des US-Heeres befürchtet, dass entlang der wichtigsten Wasserstraße der USA zwischen Iowa und Missouri in den nächsten Tagen noch einmal 20 bis 30 Dämme überflutet werden oder brechen könnten.

Die Wassermassen des Mississippi machten am Donnerstag bereits den Bewohnern der Stadt Hannibal in Missouri zu schaffen, dem Heimatort von US-Schriftsteller Mark Twain (1835-1910). Dort sammelte er Eindrücke für sein weltberühmtes Werk "Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn". Es wurde erwartet, dass die Fluten am Freitag über die Sandsack-Dämme Hannibals schwappen könnten.

Bush besucht überschwemmte Gebiete

US-Präsident George W. Bush besuchte derweil die überschwemmten Gebiete am Donnerstag und versprach rasche Hilfe. "Wo immer wir umgehend helfen können, helfen wir, und dann planen wir für den Wiederaufbau", betonte der Präsident in Cedar Rapids (Iowa), wo vorige Woche rund 25.000 Menschen vor den Fluten geflohen waren. Bush versicherte auch Betroffenen in kleineren Ortschaften, dass die Behörden sie nicht vergessen würden. "Es sind harte Zeiten für Sie", sagte er an die Adresse der Flutopfer gerichtet. Die Schäden allein durch Ernteverluste werden bereits jetzt auf weit mehr als drei Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) beziffert. Nach Einschätzungen von Experten wurden mindestens zwei Millionen Hektar Farmland durch die Wassermassen verwüstet.

In den vergangenen Wochen waren nach sintflutartigen Regenfällen zunächst im Osten Iowas mehrere Flüsse über die Ufer getreten. Diese speisen den Mississippi und drücken nun die Wassermassen den Pegel flussabwärts nach oben. Die meisten betroffenen Gebiete sind spärlich bewohnt. Überflutet wurde am Mississippi bis zum Donnerstag hauptsächlich Farm- und Industrieland, nur wenige kleine Ortschaften mussten evakuiert werden. (ata/dpa)

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