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Panorama: Mit Glas und Gloria

Wiens Finanzminister heiratet die Swarovski-Erbin

Als Verona Feldbusch vor ein paar Wochen im Wiener Stephansdom ihre zuckerlrosa Märchenprinzessinnen-Hochzeit abgehalten hat, da waren die österreichischen Medien ein bisschen voreilig: Als „Hochzeit des Jahres“ wurde Veronas Ja-Wort damals bezeichnet, und unbestreitbar hatte sich Frau Feldbusch auch alle Mühe gegeben, den Superlativ zu rechtfertigen. Das Kleid, weiß!, war herrlich, die Pferdekutsche, weiß! auch, und erst die weißen Tauben: Nicht gebraten an Brunnenkresse, sondern hoch in der Luft – ein Gedicht. Und doch war die Bezeichnung verfrüht, die wirkliche Hochzeit des Jahres findet in Wien nämlich am Samstag statt: Dann werden Österreichs Finanzminister Karl-Heinz Grasser und die Kristallerbin Fiona Swarovski vor den Standesbeamten treten.

Zur Ehrenrettung der österreichischen Medien muss man sagen, dass die Hochzeit im Hause Grasser-Swarovski zum Zeitpunkt der Feldbusch-Vermählung noch nicht spruchreif war. Schließlich sind die beiden erst seit einem knappen halben Jahr offiziell ein Paar. Und am Anfang war es auch nicht viel mehr als eine Affäre, die von beiden dementiert wurde: Als im Frühjahr dieses Jahres in einer Wiener Illustrierten Fotos auftauchten, auf denen Grasser die millionenschwere Erbin aus dem Tiroler Kristallschleifer-Haus auf seinem Schoß sitzend liebkoste, stritten beide ihr inniges Verhältnis noch ab. Sie wären nur Freunde, hieß es damals, mehr nicht. Vor allem Grasser hatte kein Interesse daran, seine Liaison öffentlich zu machen – er war damals noch mit einer anderen verlobt. Erst als Grasser im April seine Verlobung auch offiziell löste, tauchte das Paar in der Öffentlichkeit auf – und sie taten es so, als hätten sie viel nachzuholen. Man sah die beiden bei jeder besseren Party im langen Festspiel-Sommer, zwischendurch kursierten Paparazzi-Fotos, die die beiden innig im Swarovski-Anwesen auf Capri zeigten.

Grasser musste sich sogar in der innenpolitischen Berichterstattung der Presseals „Jet-SetMinister“ bezeichnen lassen, der lieber mit Flavio Briatore plaudere als mit dem Bundeskanzler zu verhandeln. Nun, bei der Hochzeit am Samstag kann Grasser wahrscheinlich mit beiden parlieren.

Wer genau auf der Gästeliste steht, ist zwar beinahe ein Staatsgeheimnis, doch die Gerüchte, die kursieren, versprechen ein feines Fest. Knapp 120 Freunde und Bekannte werden bei der Hochzeit am Samstag erwartet, und das bedeutet wohl, dass sich Swarovskis Jet-Set-Freunde und Grassers politische Bekannte ein Stelldichein geben werden. Angeblich stehen am Samstag 20 Limousinen am Wiener Flughafen bereit, die die internationalen Gäste abholen sollen. Dem Vernehmen nach soll die eigentliche Zeremonie im feudalen Wiener Palais Liechtenstein über die Bühne gehen. Sogar die Location von Grassers Junggesellen-Party ist bereits halb-offiziell: das Hotel Sacher.

Der große Auftritt im Wiener Stephansdom, den Frau Feldbusch zelebrierte, ist den beiden verwehrt: Grasser war bereits einmal kirchlich vermählt – Fiona Swarovski sogar zweimal.

Markus Huber[Wien]

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