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Albert II. von Monaco und Charlene Wittstock.

© dpa

Monaco: Der Tag ist gekommen

Fürst Albert II. von Monaco, der ewige Junggeselle, hat sich mit seiner langjährigen Freundin Charlene Wittstock verlobt. Mit der Hochzeit könnte sich auch die Thronfolge ändern.

Noch im Dezember hatte Fürst Albert II. all jene, die gehofft hatten, das Haus Grimaldi bekäme bald seine neue Fürstin, enttäuscht. „Eines Tages“, verriet der 52-jährige Sohn der verstorbenen Hollywood-Schönheit Grace Kelly und Fürst Rainiers III., werde es dazu kommen. „Aber es ist noch nicht so weit.“ Jetzt ist es doch so weit: Fürst Albert II., Herrscher des kleinen, aber reichen Fürstentums an der Côte d’Azur, hat seine Verlobung mit seiner Freundin, der südafrikanischen früheren Schwimmerin Charlene Wittstock, bekannt gegeben.

Bei der Hochzeit von Kronprinzessin Victoria von Schweden am Wochenende hatte die künftige Fürstin in der Kirche noch hinter ihrem Fürsten Platz nehmen müssen. Zwar war Albert mit der in eine cremefarbene Robe gekleideten Südafrikanerin in Stockholm angereist. Doch in der offiziellen Gästeliste des schwedischen Hofes war die seit Jahren mit Albert liierte Schönheit nicht als Begleiterin des Fürsten, sondern ganz separat lediglich als „Mrs. Charlene Wittstock“ geführt worden.

Trotzdem hatten die beiden mit ihrem gemeinsamen Auftritt bei diesem hochrangigen royalen Ereignis die Spekulationen über eine bevorstehende monegassische Hochzeit wieder genährt. Bislang war Wittstock eher bei Wohltätigkeitsveranstaltungen oder Sportereignissen an der Seite Alberts aufgetaucht. Und stets war der Fürst auf Distanz zu jeglichen Gerüchten gegangen. Doch diesmal half nichts mehr. Nicht einmal, dass eine Sprecherin des Fürstenhauses noch abwiegelte und kund tat, es sei nicht die erste Trauung, zu der Wittstock den Fürsten begleite. Das Paar ist schon seit dem Jahr 2000 befreundet, damals hatten sie sich bei den Schwimmwettkämpfen der Olympischen Spiele in Sydney kennengelernt. Erst sechs Jahre später aber, ein Jahr nach dem Tod seines Vaters Rainier im April 2005, nahm der Fürst seine damals 28-jährige Geliebte dann zu einem ersten offiziellen Ereignis mit. Der Dauerjunggeselle, der in den Jahren zuvor mit wechselnden Begleiterinnen aufgetreten war, zeigte sich mit der 20 Jahre jüngeren Charlene Wittstock bei einem Ball. Zuvor waren Gerüchte um eine mögliche Homosexualität Alberts erst verstummt, als er sich 2005 zu zwei unehelichen Kindern von zwei verschiedenen Frauen bekannte.

Mit den Grimaldis herrscht in Monaco eine der reichsten und ältesten Dynastien Europas. Die Familie ist ein weitverzweigtes Adelsgeschlecht, das ursprünglich aus Genua stammt und deren wichtigster Zweig heute das Fürstentum Monaco regiert. Noch heute ist das Fürstentum „Hotspot“ für die Schönen und gut Betuchten. Seitdem Albert II. 2005 den Thron bestieg, ist es ruhiger geworden: Der Fürst gilt als freundlich, aber blass. Nach dem Unfalltod seiner Mutter 1982 übernahm er zunehmend repräsentative Aufgaben, doch Herausforderungen suchte er vor allem im Sport. Albert betreibt verschiedenste Sportarten und ist Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees.

Mit der bevorstehenden Hochzeit ändert sich vielleicht auch noch die Thronfolge. Diese ist im Fürstentum im Artikel 10 der Verfassung geregelt. Thronfolger ist der erste direkte und legitime Nachkomme des Fürsten mit Priorisierung der männlichen Nachkommen im gleichen Verwandtschaftsverhältnis. Wenn der Fürst keinen Nachkommen hat, gilt diese Regelung für die Brüder und Schwestern oder deren Nachkommen. Bisherige Thronerbin ist Alberts Schwester Caroline, gefolgt von ihrem ältesten Sohn Andrea. Albert hat noch eine weitere Schwester, Prinzessin Stephanie.

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