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München: Bombenattrappe in S-Bahn entdeckt

Erneut hat der Fund einer Bombenattrappe in München für Aufregung gesorgt. Die Polizei sieht einen Zusammenhang zwischen dem jüngsten Fund in einer Münchner S-Bahn und ähnlichen Fällen aus den vergangenen Monaten.

München - Die Attrappe, eine mit Drähten und einem Taschenrechner verkabelte Motorölflasche, war nach Angaben der Polizei am Samstagabend von einem Fahrgast unter einem Sitz gefunden worden. Sie könnte von den gleichen Tätern stammen, die bereits im September mit Drähten versehene Gegenstände auf einem S-Bahnhof und in einem Intercity-Zug deponiert hatten.

Wie bereits bei vorherigen Vorfällen war auch im aktuellen Fall wieder ein Zettel mit einer politischen Botschaft an der Attrappe angeheftet. Zum genauen Wortlaut der Nachricht, die in englischer Sprache verfasst war, wollte sich die Polizei nicht äußern. Ein Sprecher sagte nur, in dem kurzen Text werde die Stationierung deutscher sowie von Nato-Truppen in Afghanistan angeprangert.

Die Attrappe wird derzeit untersucht. Dabei solle geklärt werden, um welche Substanz es sich bei der milchig-weißen Flüssigkeit handelt, die sich in der Flasche befand, sagte der Sprecher. Der Fahrgast hatte gleich nach dem Fund den Zugführer alarmiert, der die S 8 schließlich am Bahnhof Aubing anhielt und die Polizei alarmierte. Experten des Landeskriminalamts stellten vor Ort fest, dass es sich bei dem verdächtigen Gegenstand nicht um einen echten Sprengsatz handelte.

Ist ein Serientäter am Werk?

Anfang September hatte bereits ein mit Drähten versehenes Gepäckstück für erhebliche Behinderungen im Münchner Nahverkehr gesorgt. Es wurde am S-Bahnhof Pasing entdeckt. Die Untersuchung des Koffers ergab der Bundespolizei zufolge, dass er wohl absichtlich als Attrappe präpariert und abgestellt worden war.

Nur eine Woche später fanden Zugbegleiter im Intercity Mittenwald-Dortmund ein abgesägtes Abflussrohr, an dem sich Drähte und elektronische Bauteile befanden. Die Polizei stoppte daraufhin den Zug im Bahnhof Otting-Weilheim und evakuierte ihn.

In allen Fällen wurden Ermittlungen gegen Unbekannt eingeleitet. Der Täter müsse mit einer mehrjährigen Freiheitsstrafe sowie hohen zivilrechtlichen Schadenersatzansprüchen rechnen, hieß es. (Von Alexandra Burck, ddp)

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