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Musikertod: Michael Jackson: Morphium und Tabletten

Die Familie und Nahestehende erheben Vorwürfe gegen die Ärzte - die Leiche wird obduziert.

New York/Los Angeles - Michael Jackson soll Medienberichten zufolge vor seinem Tod eine starke Dosis Morphium bekommen haben. Das meldete die Internetseite tmz.com – eines der zuverlässigsten Prominentenportale – am Freitag unter Hinweis auf nicht genannte Familienmitglieder. Die Angehörigen seien deshalb beunruhigt gewesen. Jackson war am Donnerstag mit 50 Jahren vermutlich an Herzversagen gestorben. Zudem soll sein Bruder Joe Jackson kürzlich versucht haben, den Megastar in einer Entzugsklinik im kalifornischen Palmdale unterzubringen. Der Bruder gehe davon aus, dass der Sänger von Morphium und anderen verschreibungspflichtigen Drogen abhängig war, hieß es. Jackson war am Donnerstag in seiner Villa in Los Angeles zusammengebrochen. Rettungskräfte brachten ihn ins Universitätskrankenhaus der Stadt, wo er nach Klinikangaben das Bewusstsein verlor. Jacksons Tod sei „nicht unerwartet“ gekommen, sagte der Anwalt der Familie, Brian Oxman, dem Sender CNN. Der Sänger habe in letzter Zeit in „erheblichem Umfang“ verschreibungspflichtige Medikamente genommen, um sich für seine bevorstehenden Comeback-Konzerte vorzubereiten. Der Anwalt warf der Entourage des Stars vor, Arzneimittelmissbrauch begünstigt zu haben. Die Polizei suchte am Freitag nach einem der Ärzte des Musikers. Sie erhofft sich von dessen Befragung Hinweise, die zur Klärung der Todesursache führen können, wie eine Sprecherin der Polizei am Freitag mitteilte.

Die genaue Todesursache wird erst in einiger Zeit feststehen. Es werde sechs bis acht Wochen brauchen, bis die Ergebnisse der toxikologischen Tests im Rahmen der Autopsie bestätigt seien, sagte ein Sprecher der Gerichtsmedizin von Los Angeles am Freitag. Mit der Autopsie sei am Morgen begonnen worden. Auch vorläufige Erkenntnisse über die Todesursache würden nicht bekannt gegeben.

Die Inhaber von rund einer Million Tickets für die geplanten Londoner Konzerte wurden unterdessen zunächst im Unklaren über die Rückerstattung gelassen. Die großen Ticketbörsen wie Ticketmaster und Lastminute.com machten die Erstattung von Ausfallzahlungen des Veranstalters abhängig. Das Auktionshaus Ebay riet Bietern, die sich Karten ersteigerten, mit dem Verkäufer über eine Rückzahlung zu „diskutieren“. Der Auftakt für das Comeback des Popstars mit ursprünglich 50 Konzerten in der Londoner O2-Arena wäre am 13. Juli gewesen. Im März wurden die Karten verkauft. Diese Woche kamen weitere Tickets auf den Markt. AEG Live soll britischen Medien zufolge wegen Berichten über Jacksons schlechten Gesundheitszustand Schwierigkeiten gehabt haben, alle 46 Konzerte gegen Ausfall zu versichern. Für die Hälfte der Konzerte im Wert von 300 Millionen Pfund (350 Millionen Euro) gebe es keine Versicherung, hatte AEG-Live- Boss Randy Phillips zuletzt im Mai gesagt.

US-Präsident Barack Obama würdigfte Michael Jackson als „spektakulären Künstler“ und „Musik-Ikone“, verwies aber auch auf die „traurigen und tragischen“ Aspekte von Jacksons Leben, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs, am Freitag in Washington. Tsp/dpa/AFP

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