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Panorama: Mut zur Tat

Drei Menschen vereitelten Verbrechen und wurden ausgezeichnet

Berlin. 10 000 Euro für die Mithilfe bei der Polizei. Das wurde jetzt für Hannelore Klausutis, Christine Heinrich und Eric Eisner, Preisträger des „XY-Preises“, zur Wirklichkeit. Unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Otto Schily verlieh ihnen gestern das ZDF den mit insgesamt 30 000 Euro dotierten Preis. Jener wurde von Eduard Zimmermann, Gründer der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“, ins Leben gerufen und ehrt jährlich Menschen, die Zivilcourage beweisen und dazu beitragen, ein Verbrechen zu verhindern oder aufzuklären. „Ein Preis wirkt manchmal Wunder“, weiß ZDF-Programmdirektor Hans Janke. Es sei sinnvoll und effektiv, Menschen für ihren Mut öffentlich zu ehren. Sie seien Vorbilder für die Gesellschaft, in der sich eine „Unkultur des Wegschauens“ verbreitet habe.

Preisträger Eric Eisner hat nicht weggeschaut. Der 68-jährige Journalist wollte eigentlich nur mit seinem Hund spazieren gehen. In seinem Heimatort Luzern in der Schweiz fiel ihm im Park des Richard-Wagner-Museums ein Mann mit Lackschuhen, schwarzem Mantel und Notizblock auf. Wenige Tage zuvor war aus dem Museum ein wertvolles historisches Instrument, ein Harsthorn, geklaut worden. In Kenntnis dieses Diebstahls benachrichtigte er sofort die Polizei und ließ den Mann nicht aus den Augen. Die Ermittlungen später ergaben: Mit Eisners Hilfe wurde ein gesuchter Kunstdieb gefasst, der für 200 Kunstdiebstähle in ganz Europa verantwortlich ist, mit einem Gesamtschaden von 60 Millionen Euro. „Ich bin froh, dass der Mann hinter Schloss und Riegel ist, aber ich fühle mich deshalb nicht als Held“, sagt Eisner bescheiden. Über die 10 000 Euro freue er sich aber trotzdem. Auch Hannelore Klausutis ist glücklich über das Preisgeld. Sie griff beherzt ein, als zwei Männer ein kleines Mädchen vom Spielplatz mit in ihre Wohnung lockten. Sofort verständigte sie die Polizei. Zu Recht: Einer der Männer wurde polizeilich wegen Betrugs gesucht, der andere wegen seiner pädophilen Neigungen. Laura Platt

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