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Nach Einsturz des Stadtarchivs: Polizei führt bundesweite Razzia durch

Polizei und Staatsanwaltschaft haben Büros der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) und der am Bau der Nord-Süd-Stadtbahn beteiligten Baufirmen durchsucht und Unterlagen zum Bauvorhaben mitgenommen.

Über 200 Polizisten haben bei einer bundesweiten Razzia nach Beweismitteln im Fall des eingestürzten Stadtarchivs in Köln gefahndet. Die Staatsanwaltschaft ließ rund 40 Objekte durchsuchen, darunter Einrichtungen der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) sowie Niederlassungen von Baufirmen und Ingenieurbüros unter anderem in Köln, Essen, Düsseldorf, Berlin, Erfurt, München, Karlsruhe, Wiesbaden und Dillenburg. Die Beweismittel sollen in einem Gutachten berücksichtigt werden, das die Staatsanwaltschaft in Auftrag gegeben hat, um der Unglücksursache auf die Spur zu kommen.

Die Strafverfolger ermitteln wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung sowie Baugefährung gegen Unbekannt. Bei dem Unglück an der Severinstraße in der Kölner Südstadt waren zwei junge Männer ums Leben gekommen, deren Leichen erst nach tagelanger Suche geborgen werden konnten. Das Gebäude des Stadtarchivs, eines der bedeutendsten kommunalen Archive Europas, war in die unmittelbar davor liegende U-Bahn-Baustelle gestürzt. 

Nach seiner Sondersitzung gab der KVB-Aufsichtsrat bekannt, dass Technik-Vorstand Walter Reinarz (CDU) keine personellen Konsequenzen befürchten muss. Er war in die Kritik geraten, weil er Erkenntnisse über Grundwasserprobleme in der U-Bahn-Baustelle nicht weiterleitet haben soll. Allerdings übte der Aufsichtsrat Kritik an der Informationspolitik  einzelner Vorstandsmitglieder. Es sei "nicht akzeptabel", dass der KVB-Vorstand dem Aufsichtsrat über Einzelheiten des Unglücks "nicht oder zu spät berichtet" habe. (sp/AFP/dpa)

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