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Nach Todesfällen: Lidl warnt vor Harzer Käse

Sechs Menschen sollen infolge des Verzehrs zwei bestimmter Käsesorten gestorben sein. Die mit Bakterien verseuchten Rohmilchprodukte lagen auch beim Discounter Lidl in den Regalen - der die Kunden ermahnt, den Rückruf "unbedingt" zu beachten.

Eigentlich ist der österreichische Quargel – eine Art Harzer Käse – ein gesunder Käse. Doch wie jetzt bekannt wurde, war der Rohmilchkäse aus Österreich die Ursache für sechs Todesfälle – vier Österreicher und zwei Deutsche. Dass es Produkte des Herstellers Prolactal aus der Steiermark waren, wurde nach Auskunft der österreichischen Agentur für Gesundheits- und Ernährungssicherheit (AGES) anhand der Einkaufszettel der Erkrankten und einer molekulargenetischen Untersuchung herausgefunden. Seit Ende Januar sind sie nicht mehr im Handel. Von Lidl, das den Käse auch in Deutschland in den Regalen hatte, wurde laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit am 23. Januar eine Rückrufaktion gestartet. Der tödliche Käse war mit Listerien verseucht. Fleisch, rohe Milch, aber auch geräucherter Lachs können mit ihnen kontaminiert sein, doch durch Erhitzen werden sie abgetötet. Lang gereifte Käsesorten und Produkte aus pasteurisierter Milch bergen deshalb keine Gefahren.

Die Bakterien können vor allem bei abwehrgeschwächten Menschen, Schwangeren und Kindern Listeriose hervorrufen. Zu Fieber, Erbrechen und Durchfall kommen Blutvergiftungen und Gehirnentzündungen. Die Listeriose kann das Ungeborene schädigen. Schwangeren wird deshalb empfohlen, die Rinde zu entfernen, in der die Bakterien sich besonders gut vermehren. Behandelt wird die Lebensmittelvergiftung, von der es in Deutschland nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts pro Jahr einige hundert Fälle gibt, mit hoch dosierten Antibiotika.

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