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Nahrungshandel: Gift in türkischen Birnen

Importierte Birnen aus der Türkei sind oftmals mit verbotenen Mitteln gespritzt, sagt Peter Hauk, Agrarminister von Baden-Württemberg. Er fordert ein Importverbot der gefährlichen Ware.

Birnen aus der Türkei enthalten nach Angaben von Baden-Württembergs Agrarministerium oftmals ein in Deutschland verbotenes Spritzmittel. Regelmäßig würden bei türkischen Birnen erhebliche Rückstände von Amitraz entdeckt, teilte Minister Peter Hauk (CDU) am Mittwoch in Stuttgart mit. Da davon auszugehen sei, dass die Birnen bundesweit vertrieben werden, forderte Hauk die Bundesregierung auf, sich für ein EU-weites Einfuhrverbot für türkische Birnen einzusetzen.

Eine Gesundheitsgefahr beim Verzehr der Birnen sei nicht auszuschließen. Denkbar seien Schläfrigkeit, Sprachstörungen und Desorientiertheit. Der Wirkstoff Amitraz wirkt als Insektizid (gegen Insekten) und Akarizid (gegen Spinnentiere) und ist in Deutschland seit einigen Jahren und in der EU seit Anfang 2008 nicht mehr zugelassen.

Hauk fordert Konsequenzen

In Baden-Württemberg hätten Lebensmittelkontrolleure in diesem Jahr 65 Proben von Birnen aus neun verschiedenen Herkunftsländern genommen. Sämtliche 17 Proben türkischer Herkunft wiesen deutlich überhöhte Amitraz-Werte auf. Die zulässige Höchstmenge beträgt 0,05 Milligramm pro Kilogramm, das türkische Obst enthielt bis zu 2,9 Milligramm. „Der Fall muss Konsequenzen haben“, forderte Hauk. Für den Großmarkt Stuttgart sei bereits ein Handelsverbot erlassen worden. Mindestens 3,8 Tonnen belastetes Obst seien aus dem Verkehr gezogen und würden vernichtet.

In 82 Prozent der im Handel erhältlichen Kräuter und Gewürze sind Pestizide enthalten. Das ist das Ergebnis einer Studie von Greenpeace in Hamburg. Demnach wurde vor allem in getrockneter Petersilie und Dill sowie in Paprikapulver ein hoher Pestizidgehalt festgestellt. Pfeffer, Ingwer und frische Petersilie sind hingegen weniger stark belastet. Untersucht wurden 33 Proben aus sechs führenden Supermarktketten. Mehr als die Hälfte der Proben waren mit mehreren Pestiziden belastet. Im Durchschnitt enthielt jede Probe rund vier chemische Substanzen. (dpa)

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