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Naturkatastrophe: 97 Tote bei Unwetter in Brasilien

Eine der schlimmsten Unwetter-Katastrophen tobt derzeit im Süden Brasilien. Mittlerweile wächst auch die Angst vor Plünderungen und Epidemien.

Die Zahl der Unwettertoten im Süden Brasiliens wächst unaufhörlich: bis Donnerstag waren nach einer vorläufigen Bilanz des Zivilschutzes 97 Leichen geborgen worden. Im betroffenen Bundesstaat Santa Catarina seien außerdem seit dem Wochenende knapp 80.000 Menschen obdachlos geworden. Mindestens 19 Menschen würden vermisst. Nach amtlichen Angaben waren am Donnerstag im gesamten Bundesland noch 80.000 Häuser und Wohngebäude ohne Strom. In den Medien ist die Rede von einer der schlimmste Unwetter-Katastrophen der vergangenen Jahrzehnte in Brasilien. Meteorologen sagten für Donnerstag und die nächsten Tage neue Unwetter voraus.

Die Zentralregierung in Brasilia gab unterdessen die Einrichtung eines Hilfsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Real (560 Millionen Euro) bekannt. Diese Mittel sollen aber auch Überschwemmungsopfern in anderen Bundesstaaten zu Gute kommen. Staatspräsident Luis Lula da Silva überflog im Hubschrauber am Mittwoch die von der Tragödie in Santa Catarina am schwersten betroffene Region des Itajai-Tals.

Hilfslieferungen müssen bewacht werden

Im gesamten Bundesland Santa Catarina waren am Mittwoch noch acht Gemeinde mitinsgesamt 100.000 Einwohnern völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Unzählige Straßen und Brücken wurden von den Wassermassen und Erdrutschen völlig zerstört. Das Landesministerium für Infrastruktur teilte mit, man werde für den Wiederaufbau mindestens knapp 100 Millionen Euro benötigen. Vom Unwetter wurden den Behörden zufolge 1,5 Millionen Menschen in Mitleidenschaft gezogen.

Bei Bürgern und Behörden wächst unterdessen die Angst vor Epidemien und Plünderern. "Wir haben bereits mehrere Plünderer festgenommen. Aber unsere Arbeit wird dadurch erschwert, dass sehr viele Menschen verwickelt sind, es sind immer mehr", räumte der Polizeisprecher der Stadt Itajai, Jurildo Mello ein. Die Polizei müsse sogar die Hilfslieferungen von Lebensmitteln und Medikamenten
begleiten, um Plünderungen zu vermeiden. (bvdw/dpa)

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