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Nigeria: Viele Tote bei Flugzeugunglück

Bei einem Flugzeugunglück in Nigeria sind am Samstag 107 der 110 Insassen ums Leben gekommen. Eine DC-9 der Fluglinie Sosoliso stürzte im Süden des Landes ab. An Bord befanden sich viele Studenten einer Jesuitenschule.

Lagos - Das Flugzeug hatte die Landebahn um einige Kilometer verfehlt. Bei der Bruchlandung ging der Jet in Flammen auf.

Wie es hieß, herrschte beim Landeanflug schlechtes Wetter. Medienberichten zufolge kam die Maschine aus der nigerianischen Hauptstadt Abuja. An Bord befanden sich viele Studenten einer Jesuitenschule, die auf dem Weg in die Weihnachtsferien waren - 75 von ihnen starben. Auch die in Nigeria bekannte Fernsehpredigerin Bimbo Odukoya kam ums Leben.

Probleme ergaben sich bei den Rettungsarbeiten, weil die Hydranten am Flughafen nicht genügend Wasser vorrätig hatten. Sieben Unfälle zählte die nigerianische Luftfahrt seit Jahresbeginn: Erst im Oktober waren in dem westafrikanischen Land 117 Menschen ums Leben gekommen, als eine Boeing 737 kurz nach dem Start vom Flughafen Lagos abstürzte. Seit 1969 starben 932 Menschen in Nigeria nach Flugzeug-Crashs.

Viele afrikanische Länder haben nach den Worten von Bernd Bockstahler von der Gewerkschaft der Flugsicherung erhebliche Defizite bei der Sicherheit im Luftverkehr. Das gelte vor allem für Zentralafrika, sagte Bockstahler am Sonntag der dpa. Ausnahmen gebe es beispielsweise in Südafrika, in Namibia und auch im Norden.

Hauptprobleme seien die Wartung, die Flugsicherung und der Zustand der Flughäfen. So gebe es häufig für die Instandhaltung der Flugzeuge keine staatliche Kontrolle wie beispielsweise in Deutschland, wo das Luftfahrt-Bundesamt strenge Überwachung garantiere. Für Unglücke sei oft auch die Beschaffenheit der Start- und Landebahnen verantwortlich. So komme es vor, dass Piloten plötzlich große Löcher in den Rollbahnen entdeckten.

Die nigerianische Fluglinie Sosoliso wurde 1994 gegründet und gewann 2004 den Preis als bestes heimisches Luftfahrtunternehmen. Sie fliegt sechs Ziele in Nigeria an. Die Fluggesellschaft wollte den Flugverkehr am Sonntag wieder aufnehmen. (tso/dpa)

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