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Observatorium: Die Sonne so klar wie noch nie

Spektakuläre Bilder erhofft sich das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) von dem größten Sonnenobservatorium, das jemals ins All geschickt wurde.

Sunrise

wiegt zwei Tonnen und soll Anfang Juni von der Weltraumbasis Esrange im nordschwedischen Kiruna zu einer fünftägigen Reise um den Nordpol starten. Getragen wird es von einem Ballon, der 130 Meter im Durchschnitt misst und 37 Kilometer in die Höhe steigen soll. Von dort soll die Beobachtungsstation in die Sonne schauen und Aufnahmen machen. In dieser Höhe hat sie die Erdatmosphäre bereits zu 95 Prozent hinter sich gelassen. Dadurch sollten die Bilder präziser werden, denken die Wissenschaftler.

Die Wissenschaftler hoffen, dass Sunrise Aufnahmen von der Oberfläche der Sonne sowie der Verteilung der Magnetfelder von bis zu 35 Kilometern sichtbar machen kann. Das sei so, als könnte man aus etwa 100 Kilometern Entfernung eine Euro-Münze erkennen, erklärte MPS-Sprecherin Birgit Krummheuer.

Im Teleskop wird das Sonnenlicht wie in einem Brennglas gebündelt. Zwar ist Sunrise mit Mechanismen ausgerüstet, die die Hitze abführen sollen. Doch falls das Teleskop nicht genau auf die Sonne ausgerichtet ist und das Licht schief einfällt, könnten Beschädigungen die Folge sein. Deshalb muss sich das Observatorium selbstständig nach der Sonne ausrichten.

Nach dem Aufstieg soll der Polarwind das Teleskop über den Nordatlantik, Grönland und Kanada westwärts um den Nordpol tragen. Im Norden Kanadas soll Sunrise mit einem Fallschirm sanft landen. Da der Flug um die Zeit der Sommersonnenwende stattfindet, kann das Observatorium die Sonne während des gesamten Fluges ununterbrochen beobachten.  

Die Vorbereitungen für das außergewöhnliche Unternehmen haben sechs Jahre gedauert. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

ZEIT ONLINE

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