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Österreich: Wien beschließt Bettel-Verbot für Kinder

In Wien werden zur EM wohl keine bettelnden Kinder auf den Straßen zu sehen sein. Das Stadtparlament beschloss ein entsprechendes Verbot und zog damit den Zorn von sozialen Organisationen auf sich, die der Stadt unterstellen, zur EM keine Armut zeigen zu wollen.

Betteln mit Kindern ist in Wien künftig verboten. Das Stadtparlament von Wien beschloss mit den Stimmen der konservativen ÖVP, der sozialdemokratischen SPÖ und der rechtsnationalen FPÖ ein entsprechendes Gesetz, das Anfang Juni - wenige Tage vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Österreich - in Kraft treten soll.

In letzter Zeit würden verstärkt Kinder beim Betteln eingesetzt, um durch den Mitleidseffekt mehr Geld für die Hintermänner einzunehmen, heißt es in der Begründung. Die Grünen und soziale Organisationen kritisierten das Verbot. "Im Vorfeld der Euro 2008 will die Stadt jetzt offensichtlich Elend aus der Stadt vertreiben, um das Image aufzupolieren", schreibt die Partei. Das Gesetz bekämpfe die Armen und nicht die Armut.

Betteln mit Kindern soll in Wien nun künftig mit bis zu 700 Euro Geldstrafe oder einer Woche Haft bestraft werden. Auch organisiertes, aufdringliches und aggressives Betteln ist in Wien bereits seit längerem verboten, ein generelles Bettelverbot lehnt der Bürgermeister jedoch ab. (jvo/dpa)

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