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Panorama: Oscar Wilde: Das Grabmal des Schriftstellers mit Küssen übersät

Auch hundert Jahre nach seinem Tod findet Oscar Wilde keine echte Ruhe. Das Grab des aus Irland stammenden Autors auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise zieht seit Jahren mehr oder weniger diskrete Besucher an, die sich mit Kussmündern oder Grafitti auf dem Denkmal verewigen.

Auch hundert Jahre nach seinem Tod findet Oscar Wilde keine echte Ruhe. Das Grab des aus Irland stammenden Autors auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise zieht seit Jahren mehr oder weniger diskrete Besucher an, die sich mit Kussmündern oder Grafitti auf dem Denkmal verewigen. Wilde starb am 30. November 1900 in einem heruntergekommenen Hotel im Quartier Latin. 1895 war er wegen Homosexualität zu einer zweijährigen Zuchthausstrafe verurteilt worden, während er zuvor als erfolgreicher Theaterautor gefeiert worden war. Wilde verließ das Gefängnis als gebrocher Mann und lebte die letzten Jahre in Paris, vereinsamt und verarmt.

Das Grabmal auf dem Pariser Friedhof stiftete angeblich eine unbekannte Dame. Schon früh wurde der Ort zur Pilgerstätte von Literaturfreunden und Homosexuellen, die Wilde, den Autor des Kultromans "Das Bildnis des Dorian Gray", als Märtyrer feierten. Dabei blieb der vom Bildhauer Sir Jacob Epstein geschaffene Steinblock mit einem sphinx-artigen Engel nicht unversehrt. In den 80er Jahren wurde das Grab plötzlich Ziel einer Serie von Kuss-Attacken, die seitdem nie wieder abriss. Verehrer und auch Verehrerinnen überdecken den Stein mit gemalten oder mit den Lippen aufgetragegen Kussmündern.

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