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Pädophilie-Skandal: Britischer Ex-Innenminister verhört

Im britischen Pädophilie-Skandal ist jetzt Leon Brittan, Ex-Innenminister unter Margaret Thatcher, von der Polizei verhört worden. Die Enthüllungen betreffen die höchsten Kreise der britischen Gesellschaft.

Der Skandal um einen angeblichen „Kinderschänder-Ring“ im britischen Parlament zieht weitere Kreise. Wie die Zeitung „Mail on Sunday“ berichtete, soll der frühere konservative Innenminister Leon Brittan in Zusammenhang mit den Vorwürfen von der Polizei verhört worden sein.

Leon Brittan ist in zweierlei Hinsicht von den Vorgängen betroffen. Zum einen gibt es Vorwürfe, er habe 1967 – lange vor seinem Amt als Innenminister – einen Teenager vergewaltigt. Zum anderen geht es um ein Dossier über einen Kinderschänder-Ring, das ihm als Innenminister übergeben worden war und das verschwunden ist.

Nach Berichten britischer Medien sollen mehr als 100 Akten zu den Vorwürfen verschwunden sein. Großbritanniens Premierminister David Cameron ordnete eine Untersuchung über den „Kinderschänder-Ring“ im britischen Parlament an, der in den 1970er und 80er Jahren aktiv gewesen sein soll. Mehr als zehn ehemalige und noch amtierende Politiker sollen unter Verdacht stehen. Weitere 20 hätten von den Vorgängen gewusst. Das Verschwinden des Dossiers soll nun untersucht werden. Der Bericht war 1983 Innenminister Leon Brittan übergeben worden. Eine öffentliche Anhörung über die Anschuldigungen hat die Regierung Cameron bisher aber abgelehnt.

Leon Brittan wurde nach Angaben der „Mail“ im vergangenen Monat vernommen. Er war von 1983–1985 Innenminister in der Regierung von Margaret Thatcher und ging später als EU-Kommissar nach Brüssel. (Tsp/dpa)

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