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Ein Schlammhaufen erhebt sich vor der Küste von Pakistan.

© dpa

Pakistan: Erdbeben lässt neue Insel entstehen

Eine wundersame Insel ist nach dem Erdbeben in Pakistan entstanden. Den Menschen ist die Insel unheimlich. Aus der Erde steigt Methangas, das brennt, wenn man ein Streichholz dranhält.

Nach dem schweren Erdbeben vom Dienstag in Pakistan sorgt eine neue Insel, die plötzlich im Arabischen Meer aufgetaucht ist, für Aufsehen. Die Menschen in der rund 400 Kilometer südlich des Epizentrums gelegenen Hafenstadt Gwadar sahen nach dem Beben, dass „ein riesiges Ding“ aus dem Wasser ragte, wie es Anwohner Muhammad Rustam beschrieb. „Es war ein bisschen unheimlich.“

Nach dem Erdbeben eilen Wissenschaftler zu der neuen Insel in Pakistan

Wissenschaftler des pakistanischen Nationalen Instituts für Ozeanografie eilten zu der Insel. Sie hätten dort hohe Konzentrationen von Methangas entdeckt, sagte der Meeresbiologe Mohammad Danish dem Fernsehsender GEO. „Unser Team entdeckte Blasen, die von der Oberfläche der Insel aufstiegen, und die brannten, wenn ein Streichholz angezündet wurde“, sagte Danish. Die Insel ist nach seinen Angaben rund 20 Meter hoch, 90 Meter breit und 37 Meter lang und liegt 200 Meter von der Küste entfernt.

Bei der Insel vor Pakistan handelt es sich um einen Schlammhaufen

Der australische Seismologe Gary Gibson von der Universität Melbourne sagte der Nachrichtenagentur AFP, es handele sich wahrscheinlich um einen „Schlammvulkan“, bei dem Methangas während eines Bebens Material an die Oberfläche katapultiert. Dies sei ein sehr seltenes Phänomen, das in der Gegend aber bereits vorgekommen sei. Die Insel sei keine feste Struktur, sondern ein Schlammgebilde, sagte Gibson. Sie werde durch die Wellenbewegungen wieder zerfallen. Der pakistanische Geologe Shamim Ahmed Shaikh gab der Insel noch einige Monate.

Bisher starben mehr als 300 Menschen wegen des Erdbebens

Es sei bereits das dritte Mal seit 1999, dass sich vor der Küste der Provinz Baluchistan eine Insel aus dem Meer erhoben habe, hieß es. Die beiden früheren Inseln seien allerdings entstanden, ohne dass es vorher zu einem Erdbeben gekommen sei. Sie seien wieder in sich zusammengestürzt. Der Sender Geo TV meldete, das jüngste Eiland sei „Zalzala Jazeera“ („Erdbeben-Insel“) genannt worden. Aus der Landmasse trete Methan-Gas aus.
Bei dem schweren Erdbeben mit der Stärke 7,7 am Dienstagnachmittag wurden mindestens 328 Menschen getötet, die allermeisten davon im Distrikt Awaran. Etwa 500 Menschen seien bei dem Erdbeben verletzt worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde Baluchistans am Mittwoch mit. Die Rettungsarbeiten dauerten an. Das Militär habe Hubschrauber in die entlegene und dünn besiedelte Region entsandt.
In Awaran und anderen betroffenen Distrikten rief die Provinzregierung den Notstand aus. Die Zeitung „Dawn“ berichtete unter Berufung auf Behörden, mehr als 80 Prozent der Lehmhäuser in Awaran seien zerstört oder schwer beschädigt worden.
Die Erdstöße am Dienstag waren noch bis in die rund 1200 Kilometer entfernte indische Hauptstadt Neu Delhi zu spüren. Das Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam GFZ verortete die Tiefe des Epizentrums bei 42 Kilometern, die US-Erdbebenwarte (USGS) bei nur 20 Kilometern unter der Erdoberfläche. AFP/dpa

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