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Pakistan: Terroristen überfallen Sri-Lankas Kricket-Team

Bei einem Terrorangriff auf das sri-lankische Kricket-Team in der ostpakistanischen Stadt Lahore sind am Dienstag mindestens acht Menschen getötet worden. Unter den Opfern sind auch Polizisten, die zum Schutz der Nationalmannschaft eingesetzt worden waren.

Bei einem Angriff auf die Kricket-Nationalmannschaft von Sri Lanka sind in der ostpakistanischen Stadt Lahore mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben eröffneten zwölf Maskierte mit Raketenwerfern, Handgranaten und Maschinengewehren das Feuer auf den Mannschaftsbus, als das Team am Dienstag auf dem Weg zu einem Testspiel gegen die Auswahl Pakistans war. Kricket ist die beliebteste Sportart Südasiens.

Bei dem Angriff wurden zwei Zivilisten sowie sechs Polizisten getötet, die den Mannschaftsbus eskortierten. Zudem wurden sieben Spieler sowie ein britischer Betreuer der srilankischen Mannschaft leicht verletzt. Das Team wurde nach dem Angriff in das Stadion gebracht und von dort mit Hubschraubern der pakistanischen Armee zu einem Militärflughafen geflogen. Zwei Spieler wurden auf Bahren in die Hubschrauber getragen. Die Sportler sollten zurück nach Sri Lanka fliegen.

Das pakistanische Fernsehen zeigte Aufnahmen, auf denen Maskierte mit Rucksäcken hinter Bäumen in Stellung gingen und den Mannschaftsbus auf dem Weg ins Gaddafi-Stadion von Lahore angriffen. Daraufhin entwickelte sich nach Polizeiangaben ein 25-minütiges Gefecht zwischen Angreifern und Sicherheitskräften. Die Angreifer konnten nach Angaben der Polizei fliehen. Auf der Straße lagen nach der Schießerei Glassplitter und Überreste von Geschossen. Die Vordersitze eines Fahrzeugs der pakistanischen Sicherheitskräfte waren blutverschmiert. Der Vorfall ereignete sich in dem belebten Geschäftsviertel Liberty Square von Lahore, der zweitgrößten pakistanischen Stadt.

Australische Medien zitierten den australischen Trainer des Teams, Trevor Bayliss, der seiner Frau am Telefon von dem Angriff berichtete. Demnach waren zunächst mehrere Explosionen zu hören, bevor Kugeln durch die Busscheiben schlugen und die Sportler sich auf den Boden warfen. Nach dem Angriff entschärften pakistanische Einsatzkräfte zwei in der Nähe versteckte Autobomben. Die Polizei gab an, zudem ein Versteck mit Granaten, Sprengstoff und einer Pistole entdeckt zu haben.

"Feiger Terrorangriff"

Pakistans Präsident Asif Ali Zardari verurteilte den Angriff und ordnete eine Untersuchung der Attacke an. Der Polizeichef von Lahore, Habib-ur Rehman, sagte, bei den Angreifern habe es sich um "gut ausgebildete Terroristen" gehandelt. Die seien mit Raketenwerfern, Handgranaten und Maschinengewehren ausgerüstet gewesen.

Das Vorgehen gleiche der Angriffsserie in der indischen Metropole Bombay mit 174 Toten im vergangenen September, sagte der Polizeichef der Provinz Pendjab Khaled Farooq. Beide Male habe es sich um gut organisierte "Kommando-Operationen" gehandelt. Die srilankische Regierung äußerte keine Vermutungen über die Täter. Die Armee in Sri Lanka hatte zu Jahresbeginn eine Offensive gegen die Tamilen-Rebellen gestartet.

Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapakse verurteilte den "feigen Terrorangriff". Die Sportler seien als "Botschafter des guten Willens" nach Pakistan gereist. Die Mannschaft war für Testspiele gegen Pakistan eingesprungen, nachdem Indiens Auswahl geplante Begegnungen wegen der politischen Spannungen im Verhältnis zu Pakistan ausfallen ließ. Aus Angst vor Terroranschlägen hatten in den vergangenen Jahren mehrere ausländische Mannschaften ihre Spiele in Pakistan abgesagt. (nal/AFP)

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