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Panorama: Papst wird noch lange im Krankenhaus bleiben

Vier Tage nach seiner Luftröhren-Operation hat Papst Johannes Paul II. mit Atem- und Stimmübungen begonnen. Der Vatikan äußerte sich zufrieden über die Genesung des Kichenoberhauptes. Ob der 84-Jährige aber jemals wieder normal sprechen kann, ist fraglich.

Rom (28.02.2005, 13:58 Uhr) - Bei Papst Johannes Paul II. gibt es laut Vatikan nach seiner Operation keine Komplikationen. Vier Tage nach seinem Luftröhrenschnitt habe der 84-Jährige mit Atem- und Stimmübungen begonnen, sagte Vatikansprecher Joaquín Navarro-Valls am Montag in Rom. Er äußerte sich allerdings nicht dazu, wie lange der Kirchenführer im Krankenhaus bleiben muss. In der offiziellen Erklärung ist auch nicht von einer Besserung der Gesundheit die Rede. Offen blieb vier Wochen vor den Osterfeierlichkeiten zudem die Frage, ob und wann der Papst wieder normal sprechen kann.

«Die postoperative Entwicklung verläuft beim Heiligen Vater ohne Komplikationen. Der Allgemeinzustand und die medizinischen Werte bleiben gut», heißt es in der lediglich fünf Zeilen langen offiziellen Mitteilung des Vatikans. «Der Heilige Vater ernährt sich normal, verbringt einige Stunden im Sessel und hat mit Atem- und Stimmübungen begonnen.» Die nächste offizielle Mitteilung zur Gesundheit wurde für diesen Donnerstag angekündigt.

In italienischen Medien hieß es, vermutlich werde der Klinikaufenthalt mehrere Wochen dauern. Zugleich gibt es erste Warnungen, den Patienten zu früh aus dem Krankenhaus zu entlassen. «Bitte habt es diesmal nicht so eilig, den Papst aus der Klinik zu holen», sagte Kurienkardinal Javier Lozano Barragan mit Blick auf den ersten Krankenhausaufenthalt Anfang Februar. Da war der Papst nach nur zehn Tagen wieder in den Vatikan gebracht worden. «In dieser Phase der Rekonvaleszenz muss man vorsichtiger und weniger eilig sein. Ich hoffe, es wird nicht so wie beim letzten Mal», fügte der Kardinal hinzu. Mediziner verweisen in diesem Zusammenhang vor allem auf das hohe Risiko einer Infektion. Dies könne für alte Menschen gefährlich sein.

Einige italienische Medien äußern bereits die Sorge, dass der Papst auch nach einer Genesung nicht mehr normal sprechen kann. Bei der Notoperation am Donnerstag wurde ihm eine Kanüle in die Luftröhre eingesetzt, damit er leichter atmen kann. Bereits seit längerem hat Johannes Paul wegen der Parkinson-Krankheit eine sehr undeutliche Aussprache, so dass ihn die Gläubigen oft kaum mehr verstehen können. (tso) ()

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