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Paraguay: Gerichtsurteil zu Supermarkt-Brand löst Unruhen aus

Ein Urteil zu einem Supermarkt-Brand vor zwei Jahren mit fast 400 Toten hat in Paraguays Hauptstadt Asunción schwere Unruhen ausgelöst.

Asunción - Mehr als 40 Menschen wurden bei den Zusammenstößen zwischen Angehörigen von Opfern und Überlebenden mit der Polizei am Dienstag verletzt. Während der Verlesung des Urteils in einer zum Gericht umgebauten Sporthalle stürmten dutzende unzufriedene Zuhörer über die Absperrungen und warfen mit Möbelstücken, worauf der Richter die Verhandlung unterbrach. Die aufgebrachte Menge lieferte sich anschließend eine Straßenschlacht mit mehr als 400 Polizisten einer Anti-Aufruhr-Einheit. Die Sicherheitskräfte konnten nicht verhindern, dass Demonstranten einen Supermarkt plünderten.

In einer Filiale derselben Kette in einem Vorort von Asunción waren 2004 bei einem durch einen Kurzschluss verursachten Brand 369 Menschen ums Leben gekommen, darunter 40 Kinder. Die Besitzer hatten nach Ausbruch des Feuers die Türen des Gebäudes schließen lassen, um zu verhindern, dass die Besucher mit unbezahlter Ware flüchteten. Sie wurden von dem Gericht in Asunción am Dienstag wegen fahrlässiger Tötung zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren verurteilt. Angehörige und Überlebende forderten eine Verurteilung wegen vorsätzlicher Tötung, was mit bis zu 25 Jahren Haft hätte bestraft werden können. (tso/AFP)

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