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Wer gewinnt die Goldene Palme? Kristin Scott-Thomas hielt die Eröffnungsrede, Russel Crowes und Cate Blanchetts Film „Robin Hood“ lief außer Konkurrenz. Foto: dpa

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Panorama: Partys, Preise, Prominente

Glamour in Cannes: Startschuss für das 63. Filmfestival an der französischen Riviera

Die Vulkanwolken scheinen vergessen zu sein, die Riesenwelle, die vor kurzem den Strand von Cannes überspült hat, auch. Zur Eröffnung des Filmfestivals war mit „Robin Hood“ Glamour angesagt und das funktionierte auch ohne amerikanische Stars. Die beiden Australier Cate Blanchett und Russell Crowe wurden vom Publikum umjubelt. Auf dem roten Teppich ging es üppig zu, schon lange waren die Roben nicht mehr so rüschig.

Schauspielerin Eva Longoria wirkte wie eine Braut, Jurymitglied Kate Beckinsale wie die Brautjungfer. Schauspielerin Salma Hayek strahlte am Arm ihres Mannes François-Henri Pinault. Sehr viel strenger gab sich Cate Blanchett, sie trug eine Robe des kürzlich verstorbenen englischen Designers Alexander McQueen. Einer fehlte auf dem Teppich: Regisseur Ridley Scott konnte nicht kommen, Russell Crowe entschuldigte ihn, er habe gerade eine Knieoperation hinter sich.

Im Wettbewerb bei den 63. Filmfestspielen an der Croisette sind 19 Filme zu sehen. Wer am 23. Mai die Goldene Palme bekommt, entscheidet die Jury unter Vorsitz von US-Kultregisseur Tim Burton. Neben drei Filmen aus dem Gastgeberland Frankreich gibt es dieses Jahr viele Beiträge aus Asien. In letzter Minute ging der britische Regisseur Ken Loach mit seinem neuen Streifen „Route Irish“ ins Rennen – ein Film über britische Sicherheitsfirmen im Irakkrieg. Die USA sind mit Doug Limans Politthriller „Fair Game“ mit Sean Penn und Naomi Watts vertreten. Deutsche Regisseure sind im Hauptwettbewerb nicht zu finden. Der aus Weißrussland stammende Filmemacher Sergei Loznitsa tritt dort lediglich mit der deutsch-ukrainisch-niederländischen Koproduktion „Mein Glück“ an. Im Nebenwettbewerb „Un Certain Regard“ sind aber die beiden deutschen Filmemacher Christoph Hochhäusler („Unter dir die Stadt“) und Oliver Schmitz („Life, Above All“) zu finden.

Der actiongeladene „Robin Hood“ von Ridley Scott stand am Mittwochabend als Eröffnungsfilm auf dem Programm, allerdings außer Konkurrenz. Crowe scheint sich ganz mit seiner Rolle als „Robin Hood“ zu identifizieren. „In jedem von uns steckt ein Robin Hood. Wenn alles schlecht läuft, hoffen wir darauf, dass jemand kommt, um die Probleme an der Wall Street oder woanders zu regeln. Robin Hood wäre der richtige Mann für den Job“, sagte er. Die Anspielung dürfte Oliver Stone gefallen, der am Freitag „Wall Street 2“ präsentiert. Dafür wird unter anderem Michael Douglas erwartet. Woody Allen kommt einen Tag später für seinen neuen Film „You Will Meet a Tall Dark Stranger“. Auch Brad Pitt und Angelina Jolie sind angekündigt, ebenso wie Sean Penn. Außerdem soll Mick Jagger kommen, denn ein Film über die Rolling Stones wird vorgestellt. Die deutsche Prominenz ist durch Diane Krüger vertreten, die seit kurzem für L’Oreal wirbt.

Cannes erinnert während des Filmfestivals an einen Breitbandfilm. Auch jenseits des roten Teppichs spielt sich in den Restaurants der Luxushotels und am Strand das große Kino ab. Wo trifft man die Stars? Am besten in einer der Hotelbars gegen 18.30 Uhr vor der Filmpremiere. Fünf Minuten vom Festivalpalast entfernt an der Promenade liegt das Luxushotel Carlton, das mit seinen Türmen an ein Märchenschloss erinnert. Dort werden häufig Filmpartys gefeiert, Angelina Jolie lief hier schon mit Brad Pitt durch den Sand. Das deutsche Fest der Filmvermarktungsagentur German Films wird am Montag am Carlton-Beach gefeiert, Mario Adorf und Volker Schlöndorff sollen kommen. Wenn man Glück hat, sieht man Stars wie Schauspieler Daniel Brühl aber auch vor dem „Petit Majestic“, drei Minuten vom Strand entfernt und dafür braucht man keine Einladung. Es ist die entspannteste Bar in Cannes, statt Champagner gibt es Bier.

Auch das Luxushotel Martinez ist bei den Stars gefragt. Sie treffen sich im 2-Sterne-Restaurant „La Palme d’Or“ mit Panoramaterrasse. Dort speist man in provenzalischen Farbtönen, Gerichte wie gegrillte Sardinen. Hinter dem Martinez liegt der VIP-Room, mit 3500 Quadratmetern der größte Nachtclub in Cannes, wo Juwelier Chopard am Montag sein 150-jähriges Jubiläum feiert. Wer zehn Kilometer weiter zum Cap d’Antibes fährt, gelangt an das Hôtel du Cap oder Eden Roc, die Außenbastion von Cannes, versteckt in einem großen Park. Hier steigen die Stars ab, die nicht zu viel Rummel wollen. Die Strandbar mit dem in die Felsen geschlagenen Pool ist der Festivaltreffpunkt mit der größten VIP-Dichte, denn Paparazzi haben wenig Einblick.

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