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Philippinen: Retter sichten nur Leichen in Fähr-Wrack

Zahl der Opfer noch immer unbekannt

Manila - Im Wrack der vor den Philippinen gesunkenen Fähre „Princess of the Stars“ hat sich den Rettungstauchern ein Bild des Schreckens geboten: In einem Teil des Schiffes trieben mehrere Leichen im Wasser, sagte einer der Taucher der philippinischen Küstenwache, die am Dienstag in das Wrack vorgedrungen waren. Viele Tote seien von umgestürzten Möbeln eingeklemmt gewesen. Die genaue Zahl der Opfer blieb laut Marine jedoch weiter unklar, da die Rettungskräfte nur für einen kurzen Tauchgang ausgerüstet waren. Nach offiziellen Angaben überlebten knapp 60 Menschen das Unglück. Für die weiteren etwa 800 Menschen an Bord der Fähre gab es kaum noch Hoffnung.

Auf der Brücke der Fähre trieben die Leichen zweier Männer in den Uniformen der Reederei Sulpicio Lines umher, sagte Taucher Inocencio Rosario. „Einer von ihnen hielt ein Funkgerät in der Hand. Das muss ein Offizier gewesen sein“, fügte er hinzu. Die Rettungstaucher konnten wegen schlechter Wetterbedingungen erst am Dienstag in das Wrack vordringen. Die „Princess of the Stars“ war am Samstag in den Taifun „Fengshen“ geraten und kopfüber vor der Küste der Insel Sibuyan gesunken. Sie hatte trotz einer Sturmwarnung mit fast 800 Menschen an Bord in Manila abgelegt.

Als Konsequenz aus dem Untergang der Fähre verpflichtete die philippinische Regierung die Reedereien des Landes zu einer Modernisierung ihrer Flotten. Dies müsse geschehen, da ein Großteil der Schiffe seit fast 30 Jahren im Einsatz sei, sagte Verkehrsminister Leandro Mendoza. Die „Princess of the Stars“ wurde 1988 gebaut und gehört mit Sulpicio Lines einer der größten Reedereien des Landes. Die Menschen auf den Philippinen sind auf den Fährbetrieb angewiesen, um zwischen den mehr als 7000 Inseln des Landes hin- und herfahren zu können. AFP

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