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Stürmerlegende Gerd Müller arbeitet bei Bayern als Co-Trainer der Amateure.

© dpa

Plötzlich war er weg: Warum Fußballstar Gerd Müller verschwand

Auch die Spieler sollen sich an den Suchaktionen nach Gerd Müller beteiligt haben. Der einstige Fußballstar soll in Trient in verwirrtem Zustand gefunden worden sein.

Nachrichten über Gerd Müller werden nicht nur in seiner Heimatstadt München mit Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen. Der heute 65-Jährige ist eine Fußball-Legende, Rekord-Torjäger in der Bundesliga und in der deutschen Nationalmannschaft. Spätestens sein 2:1Siegtreffer im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in München gegen Holland machte ihn zum internationalen Star. Doch Müller hatte auch schwere Zeiten – nach dem Ende seiner Karriere verfiel er dem Alkohol, er selber sprach darüber, Freunde halfen ihm, davon loszukommen. Hat nun in Trient ein neuer Akt im menschlichen Drama um Gerd Müller begonnen?

Was am Montag in der norditalienischen Stadt mit Gerd Müller vorgefallen ist, darüber sind die Angaben äußerst widersprüchlich. Müller war mit den FC-Bayern-Amateuren, deren Kotrainer er ist, im Trainingslager. Nach Angaben italienischer Medien ist er am frühen Morgen mit dem Taxi aufgebrochen, der Fahrer sollte ihn heim nach München bringen. Als er merkte, dass er nicht genügend Geld bei sich hatte, ließ er den Bahnhof Trient ansteuern, um mit dem Zug weiterzufahren. Dann verlor sich seine Spur.

Als sein Verschwinden bemerkt wurde, soll es zu Suchaktionen gekommen sein, auch die Spieler beteiligten sich angeblich daran. Um 18 Uhr entdeckte ihn dann die Polizei in der Innenstadt von Trient – er soll verwirrt und desorientiert gewesen sein. Weitaus unspektakulärer klingt die Darstellung von Bayern-Pressesprecher Markus Hörwick. Müller sei nur wenige Stunden weg gewesen, er sei „vom Hotel aus ein wenig spazieren gegangen“, dabei habe er sich verlaufen – auch deshalb, weil die Mannschaft das Hotel gewechselt habe. Zu einem Treffen erschien er nicht. Da Müller kein Handy besitzt, habe man ihn suchen lassen. Hörwick sagte: „Gerd Müller hat das Hotel um die Mittagszeit verlassen und war am späten Nachmittag wieder da. Es geht ihm gut.“ Seine Frau Uschi soll ihn mittlerweile mit dem Auto abgeholt haben.

Dass Müller für den FC Bayern München arbeiten kann, hat er auch Franz Beckenbauer und Uli Hoeneß zu verdanken. Nach seinem Abschied vom Fußball 1982 in den USA geriet Gerd Müller in eine Krise. Ein von ihm in den USA gegründetes Restaurant ging pleite. Das Ehepaar war von Heimweh geplagt und kehrte nach München zurück. Der Fußball fehlte Müller, er sprach immer mehr dem Alkohol zu. Beckenbauer und Hoeneß überredeten ihn zu einer Entziehungskur. „Ohne die Hilfe meiner Freunde hätte ich es wohl nicht geschafft“, sagte er über diese Zeit.

„Gute Freunde kann niemand trennen“, sang Franz Beckenbauer 1966. Müller stand weiter im Dienst des FC Bayern München, 2012 will er mit 66 Jahren in Rente gehen.

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