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Panorama: Polizei nimmt Vater und Onkel von Baby Sarah fest

Nachdem das Kind wieder heil bei seiner Mutter ist, rätseln Kriminalbeamte weiter über die Umstände des mysteriösen VerschwindensHeidi Parade Die kleine Sarah, die am vergangenen Samstag unter mysteriösen Umständen auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Mainz-Bretzenheim verschwunden war, ist wohlauf und wieder bei seiner 19-jährigen Mutter. Am Freitag kurz nach Mitternacht wurden der 24-jährige syrische Vater des Kindes und dessen Bruder vorläufig festgenommen.

Nachdem das Kind wieder heil bei seiner Mutter ist, rätseln Kriminalbeamte weiter über die Umstände des mysteriösen VerschwindensHeidi Parade

Die kleine Sarah, die am vergangenen Samstag unter mysteriösen Umständen auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Mainz-Bretzenheim verschwunden war, ist wohlauf und wieder bei seiner 19-jährigen Mutter. Am Freitag kurz nach Mitternacht wurden der 24-jährige syrische Vater des Kindes und dessen Bruder vorläufig festgenommen. An einer Pinnwand im Mainzer Polizeipräsidium hingen gestern für die Medien Fotos von der überglücklichen Mutter mit ihrem sechs Monate alten Baby - aufgenommen am Vortag, nachdem das Kleinkind in dem kleinen westpfälzischen Ort Dellfeld/Falkenbusch im überdachten Hauseingang eines Mehrfamilienhauses von drei Männern aufgefunden worden war.

Am Freitag teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit, die näheren Umstände des Verschwindens des Babys lägen nach wie vor im Dunkeln. Der Leitende Oberstaatsanwalt Klaus Puderbach: "Vielleicht ist auf dem Parkplatz irgend etwas geschehen, was uns nicht mitgeteilt wurde. Das Kind ist weggekommen, unter welchen Umständen, und ob es überhaupt auf dem Parkplatz war, wissen wir nicht", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Klaus Puderbach.

Der Leiter der 80köpfigen Sonderkommission "Sarah", Kriminaldirektor Alois Ochs, begründete die Festnahme des Vaters und des Onkels mit entsprechenden Ungereimtheiten, die die Polizei zu der Überzeugung gebracht hätten, "dass beide in den Entführungsfall involviert sind in einer Weise, die noch überprüft werden muss." Beide hätten die Tat noch nicht zugegeben. Man sei mit Hochdruck am Zusammentragen weiterer Verdachts- oder Entlastungsmomente. Am Samstag soll entschieden werden, ob sie zur Vorführung beim Haftrichter ausreichen.

Eines steht jedoch bereits fest: die Frau von Sarahs Onkel ist unweit des Fundortes in Zweibrücken mit Zweitwohnsitz gemeldet. Die Familie wohnt wie Sarahs Familie in Rüsselsheim und hatte mit dem Kleinkind am Donnerstag Abend das Polizeipräsidium in Mainz von sich aus aufgesucht. Die Polizei schöpfte Verdacht, weil sich diese Verwandten bis zum Wiederauffinden von Sarah kaum um den Fall gekümmert hatten. Mutter und Kind sind unterdessen an einen geheimen Ort gebracht worden. Die Mutter habe den dringenden Wunsch gehabt, in dieser angespannten emotionalen Situation sich allein ihrem Baby widmen zu können.

Einen Tag vor dem Auffinden von Sarah hatte die Staatsanwaltschaft ihre Mutmaßung bekanntgegeben, dass der Hintergrund für das Verschwinden des Babys möglicherweise im familären Bereich liege. Es habe taktische Gründe gehabt, dies öffentlich zu sagen, räumte Puderbach ein. Über die Medien habe man Druck auf die mutmaßlichen Täter ausüben wollen, damit sie das Kind wenigstens herausgeben. "Der Druck hatte den gewünschten Erfolg." Zur Klärung der näheren Umstände des Verschwindens sollen auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums noch einmal Handzettel verteilt werden, um Zeugen aufzutreiben.

Heidi Parade

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